Nanopartikel per Laser

Das Hannoveraner Start-up Particular hat eine Methode entwickelt, aus beliebigen Metallen hochreine Nanopartikel herzustellen, die etwa in der Medizintechnik benötigt werden.

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Die Hannoveraner Particular GmbH hat eine Methode entwickelt, mit Lasern hochreine Nanopartikel herzustellen. Das berichtet Technology Review in der aktuellen Ausgabe 12/2012 (am Kiosk oder direkt im Heise Shop zu bestellen). Gegenüber dem herkömmlichen Herstellungsverfahren für Nanopartikel, der chemischen Synthese, hat die Lasermethode einige Vorteile: So verklumpen die Teilchen beispielsweise nicht, weil sie elektrisch geladen sind und sich gegenseitig abstoßen. Sie verteilen sich deshalb besonders gleichmäßig, wenn sie etwa in einen Kunststoff eingebettet werden. Und anders als bei der chemischen Synthese sind beim Laserabtrag keine Stabilisatoren nötig, die das Endprodukt verunreinigen würden.

Beide Faktoren sind speziell für Medizinprodukte wichtig. Particular hat schon mit mehreren Medizintechnik-Unternehmen zusammengearbeitet, um Anwendungen für die Nanopartikel zu entwickeln. So kann beispielsweise eingebettetes Nanosilber Keime auf Katheterschläuchen abtöten. Aber auch als Farbstoff für Biomarker oder als Katalysator in der Industrie kommen die Particular-Produkte in Frage.

Das Verfahren funktioniert, indem ein Infrarotlaser mit einer Frequenz von rund 33 Kilohertz Impulse von der Dauer weniger Picosekunden (billionstel Sekunden) auf ein Metallplättchen abfeuert. Dadurch schießt er Nanopartikel aus dem Feststoff heraus, die anschließend in die umgebende Trägerflüssigkeit übergehen. Die Größe der Teilchen lässt sich unter anderem durch die Wellenlänge und die Pulsdauer des Laserstrahls einstellen.

Der Produktkatalog der Particular GmbH offeriert eine ausufernde Auswahl: Nanopartikel aus reinen Metallen wie Gold, Silber, Platin, Palladium, Ruthenium, Kupfer, Titan oder Eisen sind dort zu ordern, aus Legierungen wie Nickel-Titan oder Platin-Iridium, aus Metalloxiden, -nitriden oder -karbiden, in Partikelgrößen von 10 bis 15 oder 50 bis 70 Nanometern, wahlweise gelöst in Wasser, Aceton, Glykol, Propanol oder anderen Flüssigkeiten, in Konzentrationen von 100 oder 500 Milligramm pro Liter. Da die reinen Materialkosten kaum ins Gewicht fallen, bietet Particular alle Nanopartikel zum Einheitspreis an - ob Eisen oder Platin.

2010 begann das Zwei-Mann-Unternehmen mit dem Vertrieb seiner Nanopartikel. Rund 80 Kunden hat Particular seitdem beliefert, bis in die USA, nach Japan, Korea, Malaysia und Taiwan. Nicht nur technologisch, auch wirtschaftlich beschreitet die Particular GmbH neue Wege. Über die Plattform „Innovestment“ versteigerte sie als erstes deutsches Startup Gewinnanteile an private Investoren. Im Oktober 2012 kürte der Deutsche Verband Nanotechnologie Particular zum „Newcomer des Jahres“.

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(grh)