Samsung bestätigt hohe Überstunden bei chinesischen Zulieferern

Manche Arbeiter bei Samsungs chinesischen Zulieferern sammelten bis zu 100 Überstunden im Monat bei nur einem freien Tag.

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Von
  • Florian Müssig

Samsung hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters eine Stellungnahme über schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen chinesischen Zulieferern abgegeben. So bestätigte Samsung nach eigenen Untersuchungen, dass es in manchen Fällen aufgrund hoher Produktnachfrage zu vielen Überstunden kam. Manche Arbeiter hätten durch überlange Schichten und Wochenendarbeit bis zu 32 Überstunden pro Woche geleistet, bei anhaltender Nachfrage wurden daraus mitunter 100 Überstunden pro Monat. Die Arbeitsrechteorganisation China Labor Watch (CLW) hatte zuvor berichtet, dass manche Arbeiter täglich 16-Stunden-Schichten schoben – bei gerade mal einem freien Tag pro Monat.

Samsung fertigt nach eigenen Angaben mehr als 40 Prozent seiner Produkte in China, setzt dabei aber hauptsächlich auf eigene Fabriken und Mitarbeiter: Mehr als die Hälfte der weltweit über 200.000 Mitarbeiter seien in der Fertigung beschäftigt und würden rund 90 Prozent aller Produkte herstellen. Samsung wolle auch künftig größtenteils selbst produzieren, denn das sei ein Wettbewerbsvorteil des Unternehmens. An externe Zulieferer ausgelagert – nur um diese geht es bei den Vorwürfen – sei lediglich die Fertigung mancher Komponenten sowie die von funktionsarmen Handys und Hüllen für Mobilfunkprodukte.

Bereits zu Wochenbeginn hatte sich Samsung zu Vorwürfen von CLW geäußert: Die Koreaner hatten demnach Verstöße von Zulieferern gegen chinesische Gesetze und hauseigene Richtlinien hinsichtlich Überstunden und Bestrafungen von Mitarbeitern bestätigt. CLW hat kürzlich weitere Vorwürfe gegenüber Samsungs Zulieferen erhoben; von Kinderarbeit ist allerdings nicht mehr die Rede. (mue)