Musiker Trent Reznor ruft zu "Piraterie" auf

Der Gründer des Musikprojekts Nine Inch Nails protestiert vehement gegen angeblich zu hohe Preise für Musik-CDs in Australien.

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Trent Reznor, Gründer des Musikprojekts Nine Inch Nails (NIN), hat Besucher eines Konzerts in Sydney aufgefordert, Musik zu "stehlen". Wie ein Video auf der Plattform YouTube zeigt, sieht er sich nach eigenen Angaben Anfeindungen seines Labels Universal Music Australia ausgesetzt, nachdem er sich über zu hohe Preise für Musik-CDs in Australien beschwert hatte. Als Antwort darauf rief er die Konzertbesucher auf, Musik nicht nur zu "stehlen" und damit weiter fortzufahren, sondern die Musik auch an ihre Freunde weiterzugeben. Obendrein stieß er gegenüber seiner Plattenfirma Beleidigungen aus.

Reznor hatte sich im Mai darüber beklagt, dass das jüngste Projekt-Album "Year Zero" knapp 35 australische Dollar kostete, umgerechnet etwa 21 Euro. Seitdem setzte er sich vehement für eine Senkung der CD-Preise ein. Zum Vergleich schrieb er, ein Album von Avril Lavigne werde für 22 Dollar angeboten. Das Posting ist auf der NIN-Website nicht mehr zu finden. Dort werden Stücke des Albums "Year Zero" (unter anderem im Garageband-Format) zum Download angeboten.

Dass Reznor bei mancher Gelegenheit kein Blatt vor den Mund nimmt, wurde Anfang September deutlich, als er den Veranstaltern von "Rock am See" Inkompetenz vorwarf. Nach Darstellung der Veranstalter hatte NIN Bedenken, ob der Strom für die Lightshow ausreichen würde. Nach ihrem Angebot, 30.000 US-Dollar zu zahlen, traten NIN auf. Doch "nach den Verbalattacken von Trent Reznor auf der Bühne und per Video im Internet gegen uns werden wir die zusätzliche Zahlung nicht leisten", heißt es in einer Stellungnahme.

Weit davon entfernt, die Fans zum "Stehlen von Musik" aufzufordern, scheint derzeit der US-Musiker Prince. Einerseits hatte er kürzlich sein neues Album "Planet Earth" einer britischen Zeitung als kostenlose Dreingabe beilegen lassen. Andererseits hat er Rechtewahrnehmer damit beauftragt, gegen unautorisierte Videos, Merchandising-Gegenstände und die unerlaubte Verbreitung von Musikstücken vorzugehen. Die beauftragte Firma Web Sheriff hat derweil in einer anderen Angelegenheit 500 so genannte Take down notices an YouTube verschickt. Daraufhin hat die Google-Tochter mit dem Musiktitel "YMCA" unterlegte Aufnahmen von Adolf Hitler gesperrt. (anw)