Marktforscher senken Prognose für Windows Phone
Dem Smartphone-Betriebssystem von Microsoft wurde bisher sogar zugetraut, iOS vom zweiten Platz hinter Marktführer Android zu verdrängen. Die Marktforscher von IDC rücken von dieser gewagten Prognose nun ab.
(Bild: Nokia)
Bisher waren die Marktforscher optimistisch: Windows Phone könnte das Zeug haben, sogar Apples iOS zu überholen, und bis 2016 auf fast 20 Prozent der verkauften Smartphones weltweit laufen. Die Auguren von IDC hatten noch im Sommer orakelt, dass in vier Jahren nur noch Google Android mit knapp 64 Prozent Marktanteil Microsofts System übertrifft. Von dieser Prognose rücken die IDC-Analysten nun ab.
Nach neuen Schätzungen soll Microsoft bis 2016 nur rund 11 Prozent des Smartphone-Marktes kontrollieren Und auch für dieses Jahr soll Windows Phone nicht die ursprünglich prophezeiten 5,2 Prozent Marktanteil erreichen, sondern magere 2,6 Prozent. Das entspricht in etwa dem Anteil vor der Einführung von Windows Phone 8 Ende Oktober, reale Zahlen für danach liegen noch nicht vor.
IDC ist sich weiterhin sicher, dass Android 2016 auf weit über der Hälfte aller neuen Smarphones arbeiten wird und schraubte seine Schätzung von 63,8 Prozent auf nun 68,3 Prozent. Anstatt unter 18 Prozent soll Apple in vier Jahren über 19 Prozent des Marktes beherrschen. Als vierten Mitspieler bei den Smartphones sieht IDC auch im Jahr 2016 den BlackBerry-Hersteller RIM. Sein Betriebssystem BlackBerry OS soll auf 4,1 Prozent der verkauften Smartphones vorhanden sein. Vor einem halben Jahr hieß IDCs Voraussage für 2016 noch 5,9 Prozent, vor einem Jahr 13,7.
Gründe für die Korrekturen nannte IDC nicht und auch nicht wie die Zahlen errechnet wurden. Betrachtet man die turbulente Entwicklung, die Smartphones und der dazugehörige Markt die letzten vier Jahre durchlaufen haben, ist es utopisch, eine genaue Aussage zu den zukünftigen Marktanteilen treffen zu wollen. Zur ersten Prognose vor sechs Monaten lagen praktisch noch keine Informationen zu Windows Phone 8 vor. Windows Phone 7.x erbrachte nie den erhofften Erfolg und konnte in keinem Land mehr als 5 Prozent Marktanteil erreichen. Ob der Nachfolger die Anteile anheben konnte, wird sich Anfang 2013 zeigen, wenn die Verkaufszahlen fürs Vorjahr bekannt sind. (hcz)
