"The Blitz" als interaktive Karte

Eine interaktive Karte zeigt alle Einschläge deutscher Bomben in London während des Zweiten Weltkriegs. Die Macher arbeiten außerdem an einer Augmented-Reality-App zur Visualisierung der Daten auf dem Smartphone.

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Eine an der Universität Portsmouth entwickelte interaktive Karte verzeichnet die Orte im Stadtgebiet Londons, an denen im Zweiten Weltkrieg deutsche Bomben eingeschlagen sind. Bombsight.org ermöglicht so einen Blick auf das ganze Ausmaß der Angriffe der Deutschen Luftwaffe. Zu den einzelnen Einschlagsorten gibt es zusätzliche Informationen und wenn vorhanden auch Bilder aus den Sammlungen des Imperial War Museum. Das Team arbeitet auch an einer Android-App, die die Informationen in einer Augmented-Reality-Umgebung anzeigen soll.

Bombeneinschläge und Verteidungsstellungen in der Innenstadt

(Bild: Screenshot)

Den Zeitraum der intensivsten Luftangriffe auf London im Zweiten Weltkrieg bezeichnen die Engländer als "The Blitz". Zwischen dem 7. September 1940 und Juni 1941 griff die Deutsche Luftwaffe kontinuierlich die britische Hauptstadt an. Dabei kamen mehr als 40.000 Menschen ums Leben. Auf Bombsight können sich Nutzer nun ansehen, wo genau in den ersten 24 Stunden und der Zeit zwischen Oktober 1940 und Juni 1941 Bomben gefallen sind. Material zum ersten Monat habe man nicht einbeziehen können, weil die Daten dazu nicht ausreichten. Grundlage für die Sammlung ist der Bomb Census Survey, den das Heimatschutzministerium zwischen 1940 und 1945 erhoben hat.

Die App legt die Informationen über das Umgebungsbild.

(Bild: blitzbombcensusmaps.wordpress.com/)

Auf der Seite kann der Nutzer entscheiden, ob er die Einschlagstellen der ersten 24 Stunden, der Woche vom 7. bis zum 14. Oktober oder des Zeitraums zwischen dem 7. Oktober 1940 und dem 6. Juni 1941 sehen will. Darüber hinaus lässt sich auch anzeigen, wo es Verteidigungsstellungen gegen die Deutschen gab. All diese Informationen können über eine Karte oder ein Satellitenbild von London gelegt werden. Getrennt davon gibt es Statistiken zu einzelnen Stadtteilen.

Gegenwärtig sind die Organisatoren von dem überwältigenden Interesse an der Karte überrascht und die Seite ist immer wieder offline. Laut ihrem Twitter-Account arbeiten sie daran, die Server stabiler zu machen. Ihre Android-App befindet sich noch in der Entwicklung, eine Portierung fürs iPhone ist geplant. Interessierte können aber eine Testversion erhalten.

(mho)