86 Millionen Handys warten aufs Recycling

In Deutschland gammeln 86 Millionen Handys ungenutzt herum, obwohl die Besitzer sie kostenlos an Sammelstellen abgeben könnten. 80 Prozent der Materialien könnten recycled werden.

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Die Schattenseiten des Smartphone-Booms mit schnellen Modellwechseln: Inzwischen vergammeln alleine in deutschen Haushalten 85,5 Millionen Handys, wie der IT-Branchenverband Bitkom ermittelt hat – und das sind nur die tatsächlich ungenutzten Geräte. In der im November durchgeführten repräsentativen Umfrage haben 70 Prozent der 1000 Befragten angegeben, mindestens ein ungenutztes Handy zu besitzen, 23 Prozent haben mindestens zwei, 4 Prozent sogar mehr als vier. Im Vorjahr horteten die Deutschen 83 Millionen, 2010 erst 72 Millionen Handys.

Wichtig sei ein Recycling der Altgeräte, um die wertvollen Rohstoffe in die Wertstoffkreisläufe zurückzuführen, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Rund 80 Prozent der Materialien können verwertet werden, darunter Gold, Silber und Kupfer, in der Summe "ein wichtiger Beitrag zum schonenden Umgang mit knappen Ressourcen."

Altgeräte kann man kostenlos bei den regionalen Recyclinghöfen abgeben. An einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gegründeten Projekt zum Einsammeln in Schulen nehmen inzwischen 1524 Schulen teil; der Erlös geht an die WasserStiftung. Darüber hinaus nehmen alle großen Netzbetreiber und auch einige Händler alte Handys zurück. Die von der Bundesregierung angedachte Handy-Tonne ähnlich den Batteriesammeltonnen scheint hingegen selbst in einer Tonne verschwunden zu sein. In den Hausmüll sollte – und darf – man weder Handys noch alte Akkus schmeißen.

Vor der Rückgabe des Handys ist es ratsam, alle persönlichen Daten zu löschen, indem man es auf die Werkseinstellungen zurücksetzt, sowie die SIM-Karte zu entfernen (jow)