25 Jahre Final Fantasy

Am 18. Dezember 1987 erblickte Final Fantasy erstmals das Licht der Welt. Was zunächst nur als letzter Rettungsanker der Firma Square gedacht war, entwickelte sich zur bis Dato größten japanischen Rollenspielserie.

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Wer an japanische Rollenspiele denkt, der hat immer auch Final Fantasy im Kopf. Noch stärker als in seinem Herkunftsland bestimmt die Serie im Westen das Genre. Vor 25 Jahren kam Final Fantasy heraus, und auch wenn es zum Teil etwas länger dauerte, bis die Spieler hier in den Genuss kamen, lohnt sich der Blick zurück auf den Ursprung vom 18. Dezember 1987.

Das Spielprinzip von Final Fantasy klingt heute wohlbekannt: Auf einer Weltkarte navigiert man eine Gruppe von Abenteurern von einem Dorf zum anderen und durchforstet dunkle Höhlen nach wertvollen Schätzen. Unterwegs warten zufällig platzierte Monster, die die Recken in rundenbasierte Kämpfe verwickeln. Unterwegs sammeln sie Erfahrung und Gold und kaufen dafür in den Dörfern neue Waffen und Zaubersprüche. Neu war das auch 1987 nicht: Das erste Dragon Quest hatte viele Elemente bereits ein Jahr zuvor geboten – doch Final Fantasy verbesserte das Spielprinzip und etablierte das neue Genre über die Grenzen Japans hinweg.

Final Fantasy I bis XIII (14 Bilder)

Final Fantasy I

Am 18. Dezember 1987 erschien Final Fantasy in Japan für das Famicom. Der Titel schaffte es erst 1990 in die USA und erst als Remake nach Europa. Das animierte Kampfsystem stellte lange Zeit den Kern der Serie dar.

Designer Hironobu Sakaguchi betrieb einen enormen Aufwand. Das Spiel war wortwörtlich als sein letzter, finaler Titel angedacht – anschließend wollte der Japaner zurück an die Universität. Auch das Unternehmen Square war in einer schwierigen Lage, das finanzielle Aus stand kurz bevor. Final Fantasy verkaufte sich im Land der aufgehenden Sonne und den USA jedoch hervorragend, rettete die Firma und Sakaguchi blieb in der Spiele-Industrie.

Bemerkenswert war vor allem die offene Spielwelt, die der Spieler frei erkunden konnte. Im Unterschied zu vielen anderen Rollenspielen des Genres setzen die Nachfolger der Serie nie die Geschichte fort, sondern präsentieren eine neue Welt mit frischer Story. So können Neueinsteiger beliebig ins Regal greifen und sich eine Folge aussuchen, ohne die Vorgänger kennen zu müssen. Nur einzelne Elemente wie zum Beispiel Luftschiffe und die Maskottchen Chocobos sorgen bei Fans für einen hohen Wiedererkennungswert.

Mit der Handlung veränderte Square mit jeder neuen Folge auch einzelne Spielelemente. Zufällige Begegnungen mit Monstern und der Aufbau der Kampfrunden blieben lange Zeit grundlegend bestehen – die Serie experimentierte aber auch immer wieder mit Regeländerungen. Zeitkritische Aktionen und quasi in Echtzeit ablaufen Kämpfe kamen hinzu. Bekannt wurde die Titelmusik von Nobuo Uematsu, die mit ihrer unverwechselbaren Tonleiter der Serie bis heute als Markenzeichen dient.

1997 schlug Square mit Final Fantasy VII für die PlayStation einen neuen Weg ein: neben aufwendigen Renderfilmen präsentierten sich erstmals Polygonfiguren vor vorberechneten Hintergründen. Square trieb seitdem einen besonders hohen Aufwand für die bombastischen Zwischensequenzen – wie auch bei der Produktion des Final Fantasy Films. Seine Produktionskosten konnte der im Computer generierte Trickfilm bei weitem nicht einspielen, Square stand wieder vor dem Aus. Eine Fusion mit Enix, Produzenten des ewigen Konkurrenten Dragon Quest, bewahrte das Unternehmen vor dem Ruin.

Wer sich heute noch an den Klassikern versuchen möchte, findet eine Vielzahl von Umsetzungen auf aktuelleren Systemen. Neben Remakes für die PlayStation und den Nintendo DS, ist Final Fantasy ebenfalls auf den Smartphones und Tablets von Apple oder mit Android zu finden. (fo)