Netzpolitischer Jahresrückblick auf die "Motoren im Maschinenraum"

Auch fürs Internet beginnt die Zeit der Rückblicke auf die netzpolitischen Weichenstellungen 2012. Den Anfang macht der neue Verlag iRights.media mit einem Buch über ACTA, GEMA, Facebook, Piraten und Google.

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Auch fürs Internet beginnt die Zeit der Rückblicke auf die netzpolitischen Weichenstellungen 2012. Den Anfang macht der neue Verlag "iRights.media mit dem "Jahresrückblick Netzpolitik: Das Netz 2012". Hinter dem Verlag stehen das Portal "iRights.info und die dazugehörige, vor Kurzem ins Leben gerufene Denkfabrik.

Behandelt wird der "Big Bang" ACTA genauso wie andere Entwicklungen im Urheberrecht oder im Datenschutz, etwa bei der GEMA und ihrer veränderten, unter anderem von Clubs gefürchteten Tarifpolitik oder bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder Internetgrößen wie Google.

"Heilsversprechen, Moden, Trends und gesteuerte Interessen verschleiern oft den Blick auf die Motoren im Maschinenraum", schreibt Redaktionsleiter Philipp Otto im Vorwort. Der 140-seitige Band wolle hier gegensteuern und "mit Abstand" die netzpolitischen Ereignisse Revue passieren lassen – und das in Form einer nach Monaten geordneten Darstellung sowie begleitenden Texten und Interviews etwa mit dem Regulierungsexperten Wolfgang Kleinwächter, dem Datenschützer Peter Schaar oder der Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC), Constanze Kurz.

Das Buch spiegelt wieder, wie die Piraten den Politikbetrieb aufmischen, die Inhalteindustrie um neue Geschäftsmodelle ringt oder Kino.to, Megaupload und Abmahnungen die Bürger spalten. Gastautoren behandeln Themen wie die Zukunft des Journalismus, Open Data oder Überwachungssoftware in autoritären Regimen. Nicht fehlen dürfen Betrachtungen etwa zum Dauerstreit um die Vorratsdatenspeicherung, über den "Kontrollverlust" bei den klassischen Medien oder Ideen für die künftige Regulierung kreativer Güter.

Die Texte stehen in der Regel unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-ND 2.0 de, die eine weitere Veröffentlichung bei Nennung der Autoren und der Quelle ohne Veränderung des Inhaltes erlaubt. Davon ausgenommen sind unter anderem Fotos und Grafiken. Die Macher haben das Werk zunächst nicht zum kostenfreien Download ins Netz gestellt, sondern wollen nach eigenen Angaben "mit neuen Möglichkeiten der Refinanzierung und neuen Marketingstrategien experimentieren". Der Rückblick ist so als Print- und E-Book für 14,90 beziehungsweise 4,99 Euro im Buch- sowie im Online-Handel erhältlich. Bald folgen soll das "Jahrbuch Netzpolitik 2012 ­ Von A wie ACTA bis Z wie Zensur", das die Blogger von Netzpolitik.org herausbringen wollen. (jk)