Schröder: "Red-Green-Card" kommt schnell

Bundeskanzler Gerhard Schröder will die angekündigte Visa-Initiative für ausländische High-Tech-Spezialisten zügig angehen.

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  • dpa

Bundeskanzler Gerhard Schröder will die angekündigte Visa-Initiative für ausländische High-Tech-Spezialisten zügig angehen. "Wir wollen das nicht auf die lange Bank schieben", sagte Schröder heute Morgen der dpa. "Die Bundesregierung trägt das mit", betonte er. Am Vortag hatte es Berichte gegeben, Bundesarbeitsminister Walter Riester habe Bedenken geäußert. Laut Schröder sollen Einzelheiten des Projekts bald mit der Unternehmerinitiative D21 besprochen werden. Auf eine Zahl wollte sich Schröder nicht festlegen.

BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel lobte die Absicht des Kanzlers: "Das ist ein guter Vorschlag", sagte Henkel der dpa. Er sprach sich dafür aus, über ähnliche Initiativen in anderen Branchen nachzudenken. Auch in der pharmazeutischen Forschung oder bei öffentlichen Forschungsinstituten gebe es einen dramatischen Mangel an Fachkräften. "Wir brauchen eine offenere Gesellschaft für Eliten aus dem Ausland und können nicht länger immer nur unsere guten Leute exportieren."

Schröder hatte die Initiative am Vorabend bei der Eröffnung der CeBIT bekannt gegeben. In Anspielung auf die US-amerikanische "Green-Card" für ausländische Arbeitskräfte bezeichnete er sie "Red-Green-Card". Voraussetzung für die Zulassung ausländischer Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern sei, dass die Wirtschaft gleichzeitig alles daran setze, arbeitslose Deutsche für die neuen Informationstechnologien zu qualifizieren. Schröder kam damit Forderungen aus der Wirtschaft entgegen. Der Branchenverband BITKOM hatte Arbeitserlaubnisse für 30 000 junge Spezialisten aus Osteuropa und Fernost gefordert. Insgesamt gibt es in Deutschland bei Computer- und Telekommunikationsunternehmen 75 000 offene Stellen. (dpa) (cp)