Linux läuft in Zukunft nicht mehr auf dem i386

Linus Torvalds hat die Unterstützung für 386er-CPUs entfernt; 486-Prozessoren und andere x86-32-CPUs werden aber weiter unterstützt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Linus Torvalds hat einige von Intel-Mitarbeiter H. Peter Anvin entwickelte Änderungen in den Hauptentwicklungszweig von Linux integriert, die die Unterstützung für Prozessoren der 386er-Klasse aus dem Linux-Kernel entfernen (u. a. 1, 2, 3). Dadurch wird auch der Nx586 der später von AMD übernommenen Firma Nexgen nicht mehr unterstützt; Designideen dieses Prozessors flossen später in den weiterhin unterstützten AMD K6 ein.

Wie Ingo Molnar bei der Einreichung der Änderungen schreibt, hat die Unterstützung für 386er-CPUs den Entwicklern die Arbeit bei manchen Umbauten erschwert. Die Entwickler hatten daher schon im August darüber diskutiert, den Support für diese Anfang der 90er verbreiteten Prozessoren zu entfernen.

Molnar hat Torvalds in dem Zug auch darauf hingewiesen, dass Linux durch die Änderungen nicht mehr auf dem System laufen wird, für das Torvalds mit der Entwicklung von Linux begonnen hat. Torvalds ging in einer Antwort darauf gar nicht ein und schlug vor, auch die Unterstützung für die FPU-Emulation zu entfernen, wie sie für den 486sx benötigt wird. Dazu scheint es aber nicht zu kommen, denn Anvin vermutet, dass möglicherweise noch 486er ohne FPU produziert werden; laut einem Test mit Qemu scheint Linux auf solchen Prozessoren auch noch zu arbeiten.

Seit dem Erscheinen von Linux 3.7 vor zwei Tagen sind noch über 5.500 weitere Patches in den Hauptentwicklungszweig eingeflossen, aus dem Linux 3.8 hervorgeht, das im Februar erscheinen dürfte. Laut Diffstat haben diese rund 243.620 Codezeilen eingefügt und 215.181 Zeilen entfernt; verschobener Code geht in beide Werte ein. (thl)