Swisscom enttäuscht Markterwartungen

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Schweizer Telekommunikationskonzern Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2007 nur unwesentlich steigern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tom Sperlich

Das Schweizer Telekommunikationsunternehmen Swisscom hat am heutigen Mittwoch die Ergebnisse des ersten Quartals 2007 veröffentlicht. Der Umsatz der Swisscom-Gruppe lag demnach mit 2,376 Milliarden Franken (1,441 Milliarden Euro) praktisch auf Vorjahresniveau (plus 1 Million Franken). Der erzielte Reingewinn von 461 Millionen Franken (279,66 Millionen Euro), der ebenfalls um 1 Million Franken stieg, enttäuschte die Erwartungen des Marktes. Der als wichtig betrachtete Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 968 Millionen Franken (587,3 Millionen Euro) sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,4 Prozent. Der EBITDA-Rückgang, so erläutert die Swisscom, resultiere aus niedrigeren Margen und höheren Kosten als Folge der erfolgreichen Einführung von neuen Produkten wie dem IP-Fernsehangebot "Bluewin TV" und des Aufbaus von neuen Geschäftsbereichen. Auch seien die Investitionen durch den Ausbau der Netzinfrastruktur mit der Breitbandtechnologie VDSL gestiegen.

Der Reingewinn konnte allerdings nur durch den Rückkauf der 25-Prozent-Beteiligung von Vodafone im Dezember 2006 stabil gehalten werden und dadurch, dass Swisscom so nicht mehr einen Teil des Gewinns an Vodafone zahlen muss. Der Reingewinn vor Abzug der Minderheitsanteile nahm gegenüber dem Vorjahr um 14,2 Prozent auf 467 Millionen Franken (283,3 Millionen Euro) ab. Swisscom meldete insgesamt einen hohen Kundenzuwachs bei ADSL im Festnetz sowie im Mobilfunk bei gleichzeitig deutlich tieferen Minutenpreisen. Im ADSL-Segment verbuchte der Konzern einen Kundenzuwachs von 20,6 Prozent, während man im Mobilfunksegment ein Plus von 7,7 Prozent bei den Kundenzahlen erzielen konnte. Für 2007 bestätigt die Swisscom die bisherige Prognose. Danach soll sich das EBITDA-Ergebnis auf 3,9 Milliarden Franken (2,36 Milliarden Euro) und der Umsatz auf 9,7 Milliarden Franken (5,88 Milliarden Euro) belaufen.

Außerdem gab die Swisscom heute bekannt, dass sie den ungarischen Fernsehsender Antenna Hungaria für 540 Millionen Franken (327,58 Millionen Euro) an TDF aus Frankreich, einen Dienstleister für TV-Stationen, verkaufen werde. "Swisscom veräußert Antenna Hungaria, weil nicht, wie ursprünglich geplant, weitere Broadcast-Firmen in Zentral- und Osteuropa zugekauft werden konnten", teilte das Unternehmen mit. Antenna Hungaria war 2005 im Rahmen der Privatisierung für 392 Millionen Franken (237,8 Millionen Euro) an die Swisscom verkauft worden. 2006 hatte Antenna 162 Millionen Franken (98,28 Millionen Euro) umgesetzt. Bei einer erfolgreichen Übernahme des italienischen Breitbandanbieters Fastweb würden die Einnahmen aus dem Verkauf von Antenna Hungaria für die Kaufpreisfinanzierung eingesetzt, teilte die Swisscom mit. (Tom Sperlich) / (pmz)