Kurz vorgestellt: Pen E-PM2

Die E-PM2 ist die kompakteste spiegellose Systemkamera der Pen-Familie von Olympus. Sie richtet sich an Aufsteiger von Kompakten und Fotografieneulinge. Wie sich die Mini im Labor schlägt, erfahren Sie hier.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 5 Min.

Die E-PM2, oder auch Pen Mini, ist die Einsteigerkamera unter den spiegellosen Systemkameras bei Olympus.

(Bild: Olympus)

Die Kamera. Die Pen E-PM2 ist der Winzling unter den spiegellosen Systemkameras von Olympus. Mit ihren Maßen von 110 mm × 64 mm × 34 mm und ihrem Gewicht von knapp 260 Gramm (inklusive Akku und Speicherkarte) ist sie noch einmal kleiner als die ohnehin schon kompakte größere Systemschwester E-PL5. Die E-PM2 geht damit deutlicher in Richtung Kompaktkamera. Das macht auch die im Vergleich zur E-PL5 abgespeckte Ausstattung klar.

So fehlt der kleinen Pen das neigbare Display, es ist starr im Gehäuse verbaut. Seine Auflösung liegt bei 460.000 Pixel – und damit auf moderatem Niveau. Die Konkurrenz verbaut in ihren Einsteigerkameras teilweise bereits Displays mit 920.000 Bildpunkten. Trotzdem: Der Monitor der Pen ist gut ablesbar, weitgehend blickwinkelunabhängig und angenehm kontrastreich.

Alle technischen Daten zur E-PM2 finden Sie auch in unserer Produktdatenbank.

Ein oberes Menüwahlrad für die Aufnahmemodi fehlt der E-PM2 - auch Sucher und Blitz sucht man vergebens.

(Bild: Olympus)

Handhabung. Olympus hat bei der E-PM2 auf das obere Menüwahlrad und die Funktionstasten weggelassen. Sie wirkt dadurch sehr übersichtlich und aufgeräumt. Allerdings hat das den Nachteil, dass Automatik, Blenden- und Verschlusspriorität sowie Manueller Modus nicht direkt, sondern über die Menütaste angewählt werden müssen. Das Hauptmenü der Kamera ist ebenfalls sehr aufgeräumt und macht deutlich, an wen sich die Pen richtet: Fotografie-Anfänger. Der Einfach-Automatik, dem Filter-Modus und der Szenenwahl wird der größte Raum gegeben.

Dafür besitzt die E-PM2 eine eigene Taste für den LiveGuide, der das Fotografieren einfacher machen und die Technik dahinter vergessen machen soll. Er erlaubt Fotografen mit der Bildgestaltung zu spielen, ohne über die richtige Blende und Belichtungszeit nachdenken zu müssen. So können diese über Schieberegler beispielsweise die Farbsättigung von "Klar und Lebhaft" hin zu "Niedriger Kontrast" oder die Belichtungszeit von "Bewegungsaufnahme" hin zu "Standbildaufnahme" verändern.

Die E-PM2 kommt mit weniger Tasten aus als die größere E-PL5, ihre Bedienung erinnert deutlicher an die einer Kompaktkamera.

(Bild: Olympus)

Wie ihre große Schwester, die E-PL5, erlaubt auch die E-PM2 die Navigation via Touch, erzwingt sie aber nicht. Wer will, löst mit Fingertipp aus, setzt den Fokuspunkt oder verschiebt die Regler des LiveGuides. Außerdem kann über den Touchscreen eine hilfreiche Fokuslupe aktiviert werden, die einen Bildausschnitt bis zu 14-fach vergrößert. Das ist besonders hilfreich, da die E-PM2 keinen Sucher besitzt und das Scharfstellen auf dem Monitor ansonsten zum Ratespiel gerät.

Bildkritik. Optik und Ausstattung unterscheiden die E-PM2 von der größeren E-PL5 oder gar dem spiegellosen Flaggschiff OM-D E-M5. In ihrem Inneren arbeiten aber tatsächlich der gleiche Four-Thirds-Sensor mit einer Auflösung von 16 Megapixeln.

Von der Abbildungssleistung her müsste es die kleine Pen mit den großen Verwandten aufnehmen können. Und tatsächlich macht sie im Labor eine gute Figur. Beim Rauschverhalten liegen E-PM2 und E-PL5 gleich auf: Der Wert für Visual Noise liegt bei ISO 200 bei 1,4. Erst nach ISO 800 steigt er auf über 2. Das Rauschen ist bis dahin also nur gering und stört den Bildeindruck kaum, erst ab ISO 3200 knackt die Pen die 3er-Marke und verschlechtert sich dann kontinuierlich.

Pen E-PM2: ISO-Reihe (9 Bilder)

ISO 200

E-PM2 mit Voigtländer Nokton 17,5mm f/0.95 bei f/4, 1/60s, ISO 200

Bei ISO 200 erreicht die E-PM2 eine zentrale Auflösung von etwa 94 Prozent. Von 1728 möglichen Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh) löst sie also 1633 LP/Bh auf. Bis ISO 3200 bleibt die zentrale Auflösung bei über 90 Prozent – und damit auf einem sehr hohen Niveau. Das kann die Pen aber leider nicht bis in die Bildränder retten. Hier schwächelt sie und leistet sich deutliche Auflösungsabfälle.

Außerdem fällt auf, dass die interne Bildbearbeitung an kontrastreichen Übergängen deutlich nachschärft. Das äußerst sich darin, dass die schwarzen Linien auf weißem Hintergrund in der Mitte der Testszene stets deutlich und sehr scharf wirken – auch bei hohen ISO-Werten –, während der Rest des Bildes bereits weicher ist. So fransen beispielsweise die Kanten der Holzpalette ab ISO 800 leicht aus, ihre Maserung beginnt bereits ab ISO 400 zu verschwinden. ISO 1600 sollte die Grenze für den Druck bilden. Danach ist die Farbdarstellung der Pen nicht mehr präzise und Übergänge zum Hintergrund verwaschen, auch Strukturen und Details verschwinden kontinuierlich mit steigender ISO-Zahl. Für eine bildschirmfüllende Darstellung geht ISO 6400 gerade noch in Ordnung.

Fazit. Die E-PM2 ist eine Einsteigerkamera und leistet sich als solche keine großen Schwächen. Ihre Bedienung ist intuitiv, das Menü übersichtlich und aufs Wesentliche konzentriert. Allerdings eignen sich große Hände weder zum "Touchen" noch zum Wählen der geradezu winzigen Tasten. Die Abbildungsleistung der Mini-Pen ist solide, in der Bildmitte sogar auf sehr hohem Niveau. Allerdings muss man damit leben können, dass die interne Kamerabearbeitung gerade bei kontrastreichen Linien ordentlich nachschärft. Das kann den Gesamtbildeindruck stören.

Zu haben ist die E-PM2 mit Kit-Objektiv aktuell für etwas unter 600 Euro. (ssi)