Kurswechsel bei SAP nach Agassi-Abgang

Nach dem überraschenden Abgang des als Kronprinzen geführten Shai Agassi von der SAP-Unternehmensspitze nimmt Aufsichtsratschef Hasso Plattner das Zepter wieder verstärkt in die Hand.

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Nach dem überraschenden Abgang des als Kronprinzen geführten Shai Agassi von der SAP-Unternehmensspitze nimmt Aufsichtsratschef Hasso Plattner, einer der Gründer des Software-Riesen, das Zepter wieder verstärkt in die Hand. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche schaltet er sich erneut ins Tagesgeschäft ein und hat damit begonnen, die Produktpalette des Konzerns zu überprüfen.

Ein erstes Produkt wird nach Angaben der Zeitung nicht mehr weiterentwickelt: Am Mittelstandsprojekt "Kayak", einer Parallelentwicklung zu dem in Entwicklung befindlichen Mittelstandsboliden A1S, soll nicht mehr gearbeitet werden. Plattner befürchte im Markt Verwirrung durch zwei ähnliche Produkte.

Kritisch ist nach Angaben der Zeitung auch der Zustand einiger anderer Projekte des Unternehmens. Die Wirtschaftswoche zitiert einen ungenannten Entwickler des Modul Master Data Management (MDM), einer Software, die Unternehmen helfen soll, ihre Kunden- und Lieferantendaten aus ihren oft weit verzweigten Computersystemen zu bündeln und zu vereinheitlichen mit den Worten: "Das funktioniert bis heute jedoch nicht so wie erwartet".

Auch die aktuelle CRM-Version scheint nicht den Ansprüchen Plattners zu genügen. Laut Bericht wird sie aus Netweaver, SAPs Software für Unternehmensportale, wieder ausgebaut. Der Entwicklungschef der CRM-Software, Bob Stutz, stehe vor seiner Ablösung, heißt es weiter. Agassi hatte Stutz aus den USA nach Walldorf geholt. Der Start der neuen Mittelstandssoftware A1S ist für das erste Quartal des nächsten Jahres anvisiert. Nach verschiedenen Berichten könnte sich dies jedoch verzögern. (ll)