LinkedIn vernetzt weltweit 200 Millionen Menschen

Das Karriere-Netzwerk LinkedIn hatte lange Zeit einen klaren US-Schwerpunkt. Inzwischen haben sich aber bereits 64 Prozent der Nutzer außerhalb der USA angemeldet. Konkurrent Xing übernahm derweil ein Arbeitgeber-Bewertungsportal.

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Von
  • dpa

Das weltgrößte Karriere-Netzwerk LinkedIn hat die Schwelle von 200 Millionen Mitgliedern übersprungen. Damit erreicht die auf berufliche Nutzung spezialisierte Online-Plattform etwa ein Fünftel der Mitglieder von Facebook und hat zuletzt ein ähnlich schnelles Wachstum erreicht. Erst im März vergangenen Jahres hatte das US-Unternehmen die Marke von 100 Millionen Mitgliedern geknackt. Jede Sekunde kämen zwei neue Nutzer hinzu, teilte LinkedIn mit.

LinkedIn hatte lange Zeit einen klaren US-Schwerpunkt. Inzwischen haben sich aber bereits 64 Prozent der Nutzer außerhalb der USA angemeldet. In den deutschsprachigen Ländern hat LinkedIn mehr als drei Millionen Mitglieder und ist damit etwa halb so groß wie der hiesige Marktführer Xing. Nach den USA gibt es die meisten Miglieder in Indien, Brasilien, Großbritannien und Kanada.

Angebote für die Personalsuche und -vermittlung sind neben kostenpflichtigen Sonderleistungen zu einer wichtigen Ertragssäule der Business-Netzwerke geworden. Neben der Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, hat LinkedIn auch eine als "endorsements" bezeichnete Funktion eingeführt, bei der Mitglieder gegenseitig ihre Fähigkeiten bestätigen oder unterstützen können. Weitere Dienste sollen folgen.

Derweil verstärkt der Konkurrent Xing seine führende Position im deutschsprachigen Raum: Das Hamburger Unternehmen übernahm das österreichische Portal kununu zur Bewertung von Arbeitgebern. Das Modell der 2007 in Wien gegründeten Firma sei für Xing eine wichtige Erweiterung im Geschäft mit Dienstleistungen in der Personalvermittlung, erklärte Xing.

Xing zahlt für die kununu GmbH zunächst 3,6 Millionen Euro. Dieser Preis kann sich um 5,8 Millionen erhöhen, falls die wirtschaftliche Entwicklung von kununu bestimmte Voraussetzungen erfüllt.

Die Plattform kununu sammelt und analysiert Bewertungen von Mitarbeitern, ehemaligen Beschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten. Dabei geht es unter anderem ums Betriebsklima, Aufstiegschancen und Gehalt. Die Arbeitgeber ihrerseits können kostenpflichtige Profile anlegen, um sich im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter in einem guten Licht zu zeigen.

"Der Kauf von kununu stärkt unsere Position in diesem Wachstumsmarkt deutlich", erklärte Xing-Chef Thomas Vollmoeller. "Gemeinsam bieten kununu und Xing den Nutzern einzigartige Einblicke in das Innere von Unternehmen." Diese könnten beide Portale nutzen, um sich im Wettbewerb um Talente besser aufzustellen. Die kununu-Gründer Martin und Mark Poreda bleiben den Angaben zufolge weiterhin Geschäftsführer ihres Unternehmens, das 30 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Deal ist für Vollmoeller die erste größere Übernahme, seit er im vergangenen Jahr die Nachfolge von Stefan Groß-Selbeck angetreten hat. Im November sagte Vollmoeller gegenüber dpa: "Ich bin angetreten, um die Firma wieder kräftig wachsen zu lassen, organisch und auch durch mögliche Übernahmen." Im Wettbewerb mit LinkedIn soll die geplante Übernahme durch die Mediengruppe Burda Xing zusätzlich stärken. (jk)