Sensorsystem erkennt Tuberkulose-Resistenzen

Das halbstationäre GeneXpert-System von Cepheid soll bessere Diagnosen der Lungenerkrankung in der Dritten Welt erlauben.

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Wenn Ärzte vom perfekten Gesundheitsmonitor träumen, denken sie an eine Hardware, die Geräte wie das iPhone alt aussehen lassen wird: Eine hoch entwickelte Bedienoberfläche, die sich auch für Laien eignet, müsste auf Diagnostikmodule treffen, die mit laborartiger Präzision Körperflüssigkeiten mit verschiedenen biologischen und chemischen Reagenzien verarbeiten können.

Noch ist es nicht so weit. Nichtsdestotrotz kommen mittlerweile halbstationäre Geräte auf den Markt, die sich dem Ziel langsam annähern. Dazu gehört auch das GeneXpert-System von Cepheid, das innerhalb weniger Stunden den Körper von Patienten auf Resistenzen gegen Tuberkulose-Medikationen untersuchen kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Es ist einfach genug zu bedienen, damit es auch einfaches medizinisches Personal versteht, wie es beispielsweise oft in entlegenen Kliniken in der Dritten Welt arbeitet, wo die Risikobevölkerung lebt.

Geräte wie das GeneXpert ermöglichen es erstmals, eine genaue Frühdiagnose für viele Tuberkulose-Patienten zu erlauben. So können sie mit deutlich wirksameren Medikamenten behandelt werden. Noch sind Geräte wie das Cepheid-System aber auf Laborbereiche beschränkt, selbst wenn sie bereits halbstationär sind, sich also beispielsweise in einem Fahrzeug transportieren lassen.

Ein echtes portables System, das Ärzte und Pfleger mitnehmen könnten, würde Diagnosen nahezu überall erlauben. Mehrere Start-ups arbeiten an diesem Ansatz und setzen dabei auf die Mikrofluidik, mit der Flüssigkeiten in Kanälen verarbeitet werden, die unter einem Millimeter dick sind. Diese Technologie erlaubt zudem komplexere Untersuchungen – beispielsweise auch die Erkennung von Mehrfachresistenzen, wie sie immer häufiger auftreten.

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(bsc)