Foxconn-Arbeiter kämpfen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen

Ende vergangener Woche haben in Jiangxi Mitarbeiter des Konzerns gestreikt. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt.

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Ende vergangener Woche haben Mitarbeiter im Foxconn-Werk Xin Hai Yang Precision Components in Fengcheng in der Provinz Jiangxi für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen gestreikt. Dies berichtet die Arbeitnehmerrechte-Organisation Students and Scholars Against Corporate Misbehavior (SACOM) aus Hongkong. Der Streik wurde laut Medienberichten auch am Sonntagabend von Foxconn selbst bestätigt. 1000 Arbeiter hätten das Werksgelände verlassen und die Hauptstraße blockiert. Dagegen sei Polizei mit Gewalt und auch mit Wasserwerfern vorgegangen, berichtet SACOM.

Die Organisation wirft Foxconn und Apple, für das auch in Jiangxi Komponenten gefertigt werden, vor, dass es in dem Werk zugehe wie in einem "Sweatshop" – trotz ihrer Behauptungen, die Arbeitsbedingungen seien angemessen. Das monatliche Grundgehalt eines Foxconn-Arbeiters betrage 1300 Yuan (156 Euro). Von diesem Geld könnten weder die Arbeiter, geschweige denn ihre Angehörigen leben, denn von dem Lohn müssen noch die Kosten für Verpflegung und Unterkunft abgezogen werden.

Weiter berichtet SACOM, die Arbeiter in der Produktion bekämen im besten Fall nur alle zwei Tage eine neue Atemschutzmaske, mitunter auch nur einmal die Woche. In Fengcheng betrage die Temperatur im Winter nur 3°C, heißes Wasser stehe zum Trinken und für die Körperpflege nur begrenzt zur Verfügung. SACOM fordert von Foxconn, die Arbeiter besser zu bezahlen, ihnen bessere Lebensbedingungen zu schaffen und eine demokratisch legitimierte gewerkschaftliche Vertretung zuzulassen. Die Verbraucher fordert SACOM auf, mehr Druck auf den großen Foxconn-Kunden Apple auszuüben, damit sich die Arbeitsbedingungen der Arbeiter nachhaltig ändern.

Apple veröffentlicht einmal jährlich einen Bericht zu den Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern, die die Produkte fertigen. Der Bericht für 2012 dürfte demnächst erscheinen. Nach einer Selbstmordreihe unter Mitarbeitern des Auftragsfertigers Foxconn war Apple Anfang 2012 der Fair Labor Association beigetreten, die ihren ersten Bericht wiederum im August des Jahres veröffentlichte. Vor kurzem wurde bekannt, dass das Unternehmen die Überstunden von einer Million Arbeitern prüft. (anw)