CES

CNet-Autor wirft nach CBS-Eingriff das Handtuch

Der Konflikt zwischen CNet News und der Muttergesellschaft CBS hat sich verschärft: Der Eingriff der CBS-Führung in die Berichterstattung war tief greifender als bisher bekannt. Ein Autor hat daraufhin gekündigt.

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Von
  • Elke Schick

Der Eingriff des US-Medienkonzerns CBS in die Berichterstattung seines Tochterunternehmens CNet News war tief greifender als bisher bekannt. Laut einem Bericht von The Verge hatte die CNet-Redaktion die Settop-Box "Hopper" des Satelliten-TV-Anbieters Dish zum besten Produkt der CES gewählt, woraufhin CBS intervenierte und die Hopper aus dem Wettbewerb schmiss. Kurz nach der Veröffentlichung des Verge-Berichts am Montag reichte CNet-Autor Greg Sandoval seine Kündigung ein. Dies begründet er damit, dass er das Vertrauen in die redaktionelle Unabhängigkeit des Magazins verloren habe.

Zunächst hatte es lediglich geheißen, CBS habe die Hopper von der Kandidatenliste streichen lassen. Dazu hatte CNet einen Hinweis unter der Berichterstattung über den Wettbewerb veröffentlicht. Nun stellt sich heraus, dass die Redaktion die Hopper bereits zum Gewinner ihrer 'Best of CES'-Liste gewählt hatte. Als das intern bekannt wurde, setzten Manager von CBS die Redaktion darüber in Kenntnis, dass dieses Produkt von der Wahl ausgeschlossen werden müsse.

Die leitende Redakteurin von CNet, Lindsey Turrentine, hat die Darstellung von The Verge inzwischen bestätigt. Bei Lesern und ihrem Team entschuldigte sie sich für den Verlauf der Affäre in einer redaktionellen Erklärung. CBS begründet das Vorgehen mit einem Rechtsstreit mit dem Hersteller Dish. CBS hat zusammen mit mehreren anderen Sendern gegen Dish geklagt, weil die Videorekorderfunktion der Hoppers Nutzern die Möglichkeit bietet, Werbung bei Aufnahmen automatisch zu überspringen. Der Eingriff sei eine "Ausnahmesituation" und CNet behalte seine redaktionelle Unabhängigkeit. (esk)