Freispruch für Ex-Manager von Nortel

Ein kanadisches Gericht hat drei ehemalige Nortel-Manager im Prozess um mutmaßliche Bilanzfälschungen freigesprochen. Die Anklage habe ihre Vorwürfe nicht ausreichend belegen können.

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Ein kanadisches Gericht hat am Montag drei ehemalige Manager des Telekommunikationsausrüsters Nortel Networks von Betrugsvorwürfen freigesprochen. Das berichtet der Ottawa Citizen und erklärt, dass niemand, der den Prozess verfolgt hat, von dem Urteil überrascht sein könne. Im Verlauf des Verfahrens habe die Anklage keinen eindeutigen Beweis dafür vorbringen können, dass Nortels Ex-CEO Frank Dunn, der ehemalige Finanzchef Douglas Beatty und der ehemalige Controller Michael Gollogly die Bilanzen des Unternehmens gefälscht hätten.

Richter Frank Marrocco habe alle angeblich unsachgemäßen Transaktionen überprüft und sei zu dem Schluss gekommen, die Angeklagten hätten keine Bilanzierungsregeln gebrochen. Laut dem Wall Street Journal erkannte er ganz im Gegenteil in dem untersuchten Zeitraum bezüglich der Bilanzen sogar eine "Kultur des Konservatismus" bei Nortel. Zurückgewiesen habe Richter Marocco auch Vorwürfe, die Angeklagten hätten in der fraglichen Zeit Geldreserven des Konzerns nicht eingesetzt oder ihre Zeugen vor Gericht seien allesamt Komplizen. Die Anklage kann gegen das Urteil noch in Berufung gehen.

Den drei Männern war vorgeworfen worden, die Bilanzen von Nortel in den Jahren 2000 bis 2004 gefälscht zu haben. Die hätten sie zu Bonuszahlungen in Höhe von 13 Millionen US-Dollar berechtigt. Alle drei waren bereits 2004 nach der Entdeckung der mutmaßlichen Manipulationen entlassen worden. Nortel selbst war 2009 pleite gegangen, der Prozess gegen die drei Ex-Manager hatte vor fast genau einem Jahr begonnen. (mho)