Bericht: O2 streicht bis zu 1000 Stellen

Vom Eigner Telefonica geht laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" nun ein erhöhter Druck aus, dass der Mobilfunkbetreiber zu besseren Ergebnissen kommt.

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Der Mobilfunkbetreiber O2 plant laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD), bis zu 1000 Arbeitsplätze abzubauen, mehr als 20 Prozent der Belegschaft. Außerdem verhandle das Unternehmen mit Nokia Siemens über die Auslagerung des Netzbetriebs. Nachdem eine europäische Vergleichsstudie unter 33 Netzbetreibern 2006 bei O2 massive Schwächen in der IT und ineffiziente Arbeitsabläufe ergeben habe, ginge nun vom Eigner Telefonica ein erhöhter Druck aus. Spätestens 2008 wollen die Spanier Erfolge sehen, berichtet die FTD.

O2 versuche mit immer neuen Billigangeboten, Anschluss zu den Konkurrenten zu halten, gerate durch ineffiziente Prozesse aber zunehmend in Schieflage. Lediglich sieben Prozent der Kunden seien Firmen. Zudem habe O2 sein wichtigstes Alleinstellungsmerkmal verloren, da auch T-Mobile und Vodafone Produkte wie den O2-Genion-Tarif anböten. Der nächstgrößere Konkurrent E-Plus ist O2 voraus; er hatte sein Netz im Februar an Alcatel-Lucent ausgelagert. Zudem schrumpfte das Unternehmen seine Belegschaft von einst 4500 auf 2100 Mitarbeiter.

Unter dem Namen Viag Interkom war O2 1998 als letzter der vier Netzbetreiber gestartet. Unter Zeitdruck sei ein IT-Flickwerk geschaffen worden. Das Nettoergebnis ist laut FTD seit Jahren rot gefärbt. Genaue Zahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht. Zusammen mit den Beratern von Accenture versuche O2 die Probleme seit einem Jahr anzugehen, das Abrechnungswesen und den Kundenservice zu verbessern, doch das Projekt zeige bisher kaum Erfolge, beruft sich der Bericht auf Eingeweihte. (anw)