Erbgutanalyse zum Mitnehmen

Forscher an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeiten an einem Verfahren, mit dem Gentests künftig so einfach wie Schwangerschaftstests werden sollen.

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Gentests sind heutzutage normalerweise recht aufwendig: Man muss einen Arzt aufsuchen oder zumindest ein Speziallabor mit der Untersuchung beauftragen. Thomas Carell, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, will dies bald ändern: Er hat zusammen mit internationalen Kollegen ein kostengünstiges Verfahren entwickelt, das Genschnelltests ermöglichen soll.

Statt auf das komplexe Polymerase-Kettenreaktionsverfahren setzt der Wissenschaftler dabei auf einen manipulierten Fotofilm, auf den das Erbgut nur geträufelt werden muss. "Der Vorteil ist, dass das Verfahren sehr simpel zu handhaben und überall durchführbar ist", so der Professor an der Fakultät für Chemie und Pharmazie im Interview mit dem Technologie-Magazin Technology Review. "Wir stellen uns vor, dass wir Nachweisstreifen, ähnlich wie Schwangerschaftstest, entwickeln."

Unter Umständen, so der Forscher, könnten sich dann Patienten selbst auf bestimmte Veranlagungen testen, und zwar "ohne dass sie jemanden davon erzählen müssen – außer vielleicht einem beratenden Arzt".

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(bsc)