Neue EU-Roaming-Vorschriften treten zum 1. Juli in Kraft

Künftig gilt für im Ausland getätigte Handy-Anrufe ein Höchstpreis von 43 Cent pro Minute zuzüglich Mehrwertsteuer. Außerdem müssen Roaming-Anrufe bereits nach der ersten halben Minute sekundengenau abgerechnet werden. Teuer bleibt das Daten-Roaming.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die für Verbraucherfragen zuständigen Minister der 27 EU-Mitgliedstaaten haben am heutigen Montag die neuen EU-Roaming-Vorschriften verabschiedet. Damit gilt ab 1. Juli für im Ausland getätigte Handy-Anrufe ein Höchstpreis von 43 Cent pro Minute (zuzüglich Mehrwertsteuer), eingehende Anrufe dürfen mit maximal 19 Cent (plus MwSt.) die Minute berechnet werden.

Gegenüber den bisherigen Höchstpreisen bedeutet dies eine Senkung um jeweils 3 Cent pro Minute. Außerdem müssen die Mobilfunkprovider Roaming-Anrufe künftig bereits nach der ersten halben Minute sekundengenau abrechnen. Für den Versand einer Kurznachricht (SMS) im EU-Ausland dürfen Provider ab Juli nicht mehr als 11 Cent (plus MwSt.) berechnen.

Der Ministerrat folgte damit dem Europäischen Parlament, das den neuen Vorschriften bereits im April mit großer Mehrheit zugestimmt hatte. "Das ist eine gute Nachricht für die europäischen Bürger, die diesen Sommer in den Urlaub fahren und dort ruhigen Gewissens ihr Handy benutzen können, ohne überteuerte Rechnungen fürchten zu müssen", erklärte die für die Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.

Teuer bleibt jedoch das Daten-Roaming: Bis 1 Euro plus Mehrwertsteuer dürfen Provider auch künftig für jedes übertragene MByte kassieren. Wer etwa mit einem G1 und Chrome-Browser im Urlaub unterwegs ist, hat den Euro dann gegebenenfalls bereits beim einmaligen Aufruf der Startseiten von Spiegel Online und heise online ausgegeben.

Um Verbraucher vor unerwartet hohen Rechnungen zu schützen, sollen die Provider ihnen bis März 2010 die Option einräumen, den Dienst unterbrechen zu lassen, sobald ein Rechnungsbetrag von 50 Euro erreicht wird. Von Juli 2010 an gelten dann 80 Cent und ein Jahr später 50 Cent pro MByte als Obergrenze für das Daten-Roaming. Die Maximalpreise für Roaming-Anrufe sinken ab 1. Juli 2010 auf 39 Cent pro Minute, ein Jahr später auf 35 Cent. (pmz)