Intelligentes Umweltsensorennetz

Ein spanisches Unternehmen verkauft kompakte Detektoren, die auch schon in Fukushima zum Einsatz kamen.

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Von
  • Elena Zafra

Ein spanisches Unternehmen verkauft kompakte Detektoren, die auch schon in Fukushima zum Einsatz kamen.

Libelium hat handtellergroße Umweltsensoren entwickelt, die sich automatisch vernetzen lassen. Die spanische Firma hat ihre Technik bereits nach Japan geliefert, wo nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima exakte Radioaktivitätskarten einer "No-go"-Zone erstellt werden sollte. Die Detektoren für Japan hatten einen Geigerzähler, Funksender für den ZigBee- und den GPRS-Standard sowie ein GPS-Modul an Bord und kosteten nur ein Zehntel eines herkömmlichen Strahlenmessgeräts.

Die Geräte lassen sich je nach Bedarf aber auch mit einer Vielzahl anderer Sensoren versehen. Ihr Herz besteht aus einem gerade einmal 20 Gramm schweren Elektronikbauteil namens "Waspmote". Verbindet man mehrere Waspmotes mit jeweils unterschiedlichen Sensoren, entsteht ein intelligentes Netzwerk, das über verschiedene Kanäle mit der Cloud oder mit Smartphones kommunizieren kann.

"Wir haben die Grenzen herkömmlicher Netzwerke gesprengt", sagt Entwickler David Gascón, der die Firma 2006 gemeinsam mit einem Kompagnon sowie der Uni Saragossa gegründet hat. Die smarten Sensoren werden bereits in 45 Ländern eingesetzt. In Nordspanien etwa warnen 90 Waspmotes, verteilt über 200 Hektar, vor Waldbränden. Dazu messen sie Temperatur, Feuchtigkeit und die Konzentration von Verbrennungsgasen. In Santander sind 1000 Waspmotes installiert, um freie Parkplätze zu melden, Lärm zu messen oder die Luftqualität zu überwachen. (bsc)