Renaissance der E-Books

Nach Jahren des unerfüllten Hypes verkaufen sich digitale Bücher auch in Deutschland besser. Konsumiert werden sie allerdings nicht auf speziellen Lesegeräten, sondern vor allem am PC.

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Mit dem Boom der New Economy dachten viele Verlage, dass sie ihre Werke künftig in großen Stückzahlen digital über das Internet verkaufen könnten: Spezielle Lesegeräte sollten die Bücher auch unterwegs nutzbar machen. Der vorhergesagte E-Book-Hype blieb zunächst allerdings aus. Zu schlecht war die Reader-Hardware, zu gering das Buch-Angebot.

Inzwischen entwickele sich der Markt jedoch deutlich dynamischer, meint Werner-Christian Guggemos, Geschäftsführer des großen deutschen E-Book-Händlers Ciando im Interview mit dem Technologie-Magazin Technology Review. "Man hat uns zum Zeitpunkt, an dem der erste Internetboom zu Ende ging, gefragt, ob jetzt alles in den Keller geht, und jetzt, ob alles nach oben geht. Die tatsächliche Entwicklung ist jedoch völlig unabhängig von diesen Marktzyklen."

Die meisten E-Books würden heute direkt für den Rechner gekauft."Der typische E-Book-User ist jemand, der sich der traditionellen Endgeräte bedient, also PC und Laptop einsetzt. Die mobilen Plattformen werden zwar für etliche Applikationen genutzt, aber nicht notwendigerweise für das Lesen von Büchern."

Thematisch setzt Ciando vor allem Fachbücher und Ratgeber ab, weniger unterhaltende Inhalte. Hierbei könne man sich auf ein großes Verlagsangebot stützen, nahezu alle großen Marktteilnehmer böten ihre Inhalte inzwischen in digitalisierter Form. Unterhaltende E-Books könnten sich aber erst dann durchsetzen, wenn auch gute Lesegeräte zur Verfügung stünden, so Guggemos: "In Amerika hat Sony ja vor kurzem sein neues E-Book auf den Markt gebracht. Damit ist die E-Paper-Technologie, die endlich serienreif geworden ist, stark auf den Vormarsch. Und dann werden auch unterhaltende Inhalte eine größere Rolle spielen. Momentan spielt dieser Faktor noch keine bedeutende Rolle, weil eben das adäquate Endgerät fehlt."

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(bsc)