WTO gibt Antigua und Barbuda grünes Licht für "Staatsflatrate"

Der Inselstaat darf nach Ansicht der Welthandelskommission US-Urheberrechte umgehen, um eine Flatrate für US-Medien einzurichten.

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Die Welthandelsorganisation WTO hat dem karibischen Inselstaat Antigua und Barbuda grünes Licht dafür gegeben, US-amerikanische Copyrights zu umgehen. Sie reagiert damit auf die Sperre der USA für antiguanische Glücksspielangebote. Dadurch ist der Weg frei für eine geplante "Staatsflatrate" für US-Medien, die jüngst bekannt wurde.

Antigua und Barbuda will auf einer staatseigenen Website den Zugang zu US-Medien inklusive Computerprogrammen für 5 Dollar im Monat ermöglichen, ohne Abgaben an die Rechteinhaber zu zahlen, um die Einnahmeausfälle durch die Sperre zu kompensieren. Laut einem Bericht der BBC strebe Antigua und Barbuda aber weiterhin eine Einigung mit den USA an.

Diese wiederum werfen Antigua vor, die Verhandlungen durch unrealistische Forderungen torpediert zu haben. Die USA warnen den Inselstaat davor, eine solche Flatrate einzurichten. Das sei staatlich organisierte Piraterie, sagte laut BBC ein Sprecher des US-amerikanischen Trade Representative. Zudem würde sich Antigua damit ein großes Hemmnis für ausländische Investitionen insbesondere im Hightech-Sektor schaffen. (anw)