Aktueller Mac Pro ab März nicht mehr in Europa erhältlich

Aufgrund veränderter regulatorischer Bedingungen darf Apple seinen Profirechner nicht mehr verkaufen. Ob es rechtzeitig einen Nachfolger gibt, bleibt unklar.

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(Bild: Apple)

Wer sich Apples aktuelle Profimaschine, den Mac Pro kaufen möchte, kann dies nur noch bis Ende Februar tun. Wie Apple in einem Schreiben an seine Distributoren mitteilte, das MacRumors vorliegt, sind die gesamte EU, die Kandidaten für eine Aufnahme in die EU sowie die Mitglieder der Europäische Freihandelsassoziation, also Liechtenstein, Island, Norwegen und die Schweiz, betroffen. Grund sind regulatorische Änderungen, insbesondere der Zusatzartikel 1 zur IEC-Richtlinie 60950-1 in zweiter Auflage, die am 1. März in Kraft tritt. Apple-Reseller dürften ihr nach dem 1. März noch vorhandenes Mac-Pro-Inventar aber abverkaufen, Apple selbst nimmt nur noch bis zum 18. Februar Bestellungen von Händlern an.

Länder außerhalb Europas sind nicht betroffen, der Mac Pro wird dort weiterhin verkauft. Laut einem Bericht von Macworld liegt das Problem offenbar an der Stromversorgung der externen Anschlüsse sowie am Aufbau der Lüfter. Die Workstation, die 2010 letztmalig überholt wurde und im vergangenen Juni eine minimale Veränderung an den verbauten Hauptprozessoren erfuhr, sei das einzige Rechnermodell von Apple, das betroffen sei.

Apple selbst bestätigte die Nachricht gegenüber dem Apple-Blog The Loop. Gegenüber Macworld UK sagte ein Sprecher, der Mac Pro habe vor Verabschiedung von Zusatzartikel 1 allen Richtlinien entsprochen und sei "natürlich ein sehr sicheres und verlässliches Produkt". Die neuen Richtlinien setzten einen Lüfterschutz voraus – die Lüfterblätter lassen sich beim Mac Pro potenziell berühren. Außerdem müssten die Anschlüsse des elektrischen Systems besser geschützt sein. Beides scheint Apple im aktuellen Modell nicht mehr nachrüsten zu können.

Es bleibt unklar, ob Apple noch vor März eine neue Mac-Pro-Generation vorstellt. Apple-Chef Tim Cook hatte im vergangenen Sommer gegenüber Kunden versprochen, dass sein Unternehmen für 2013 "etwas Großartiges" bei den lange vernachlässigten Profirechnern plane. Solche Vorabankündigungen sind für Apple untypisch. (bsc)