Gouverneur Schwarzenegger speckt ab: Nur mehr digitale Lehrbücher für kalifornische Schulen

Der Einsatz von digitalem Lehrmaterial soll dem Staat mehrere Millionen einsparen und für eine "Weltklasse-Ausbildung" sorgen.

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Von
  • Thomas Pany

Arnold Schwarzenegger verordnet den Schülern Kaliforniens mehr digitales Training. Wie der kalifornische Gouverneur ankündigte, soll künftig jeder Schüler in Kalifornien eine "Weltklasse-Ausbildung" erhalten – durch digitale statt gedruckte Schulbücher. Die Initiative, die als US-Premiere vorgestellt wird, entspringt in erster Linie Finanznöten: Die kalifornische Regierung will damit mehrere Millionen Dollar sparen.

350 Millionen Dollar gab der kalifornische Staat im vergangenen Jahr für Schulbücher und anderes Lehrmaterial aus. Durchschnittlich, rechnet der Gouverneur vor, zahle der Staat pro Schüler 75 bis 100 Dollar für ein durchschnittliches Schulbuch. Schon bei einem Schulbezirk mit 10.000 Schülern könnte man bis zu 2 Millionen Dollar sparen, wenn man nur für den Mathematik- und naturwissenschaftlichen Unterricht auf digitales Lehrmaterial umschalte. Der Einsatz von digitalen Schulbüchern für Geometrie, Algebra, Trigonometrie, Physik, Chemie, Biologie und andere naturwissenschaftliche Fächer sei bereits für das im kommenden Herbst beginnende neue Schuljahr geplant. Entsprechende Vorlagen würden derzeit geprüft und im August veröffentlicht. Phase 2, an der derzeit gearbeitet wird, bereitet dann neue E-Schulbücher mit interaktiven Inhalten für alle Klassenstufen vor; eine staatliche Webseite soll den Überblick über lieferbares Lehrmaterial verschaffen.

Digitale Lehrinhalte seien leichter zu aktualisieren, argumentiert Schwarzenegger über dringend benötigte Spareffekte hinaus – das kalifornische Staatsdefizit beträgt umgerechnet etwa 17 Milliarden Euro. Herkömmliche Schulbücher würden nur in einem 6-jährigen Zyklus modernisiert. Zudem lasse die Arbeit mit digitalen Lehrmaterial ein größeres Spektrum zu, etwa Veranschaulichungen von Experimenten durch Videos, und fördere die digitale Interaktionskompetenz der Schüler. Das eingesparte Geld werde dem Bildungsbudget Mittel für andere dringende "Ausgabe-Prioritäten" eröffnen, selbst dann, wenn die Schulen schlecht mit Computern ausgerüstet seien. Die Lehrer könnten das Material ja ausdrucken und kopieren, das sei noch immer sehr viel billiger als Bücher. ()