Sensornetz für Luftdruckmessungen

Die Android-App PressureNet soll genauere Wettervorhersagen und Klimamodelle per Crowdsourcing ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Cloud Computing ist bekanntlich eine clevere Rechnerarchitektur, hat jedoch mit echten Wolken herzlich wenig zu tun. Dachten wir jedenfalls bislang. Die Android-App PressureNet nimmt den Begriff jedoch wörtlich, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Sie nutzt die Smartphones, auf denen sie installiert ist, als Sensoren für den Luftdruck – und leitet die Daten an Wissenschaftler weiter, die mit ihnen genauere Wettervorhersagen berechnen können.

Entwickelt wurde PressureNet von dem Flighthub.com-Programmierer Jacob Sheehy und dem Webdesigner Phil Jones. Ihre App nutzt das in Android-Geräten wie dem Samsung Galaxy eingebaute Barometer zur Messung des Luftdrucks aus. Android selbst verfügt über ein passendes Software-Interface. Auch andere Apps nutzen diese Funktion, doch erst aus PressureNet soll jetzt ein verteiltes Messnetzwerk werden.

Der erste, der diese Möglichkeit sah, war Cliff Mass, ein Meteorologe an der University of Washington. Er kontaktierte Sheehy und Jones vergangenes Jahr, ob er deren App-Daten in seine Klimamodelle einspeisen könne. Mass erhoffte sich mehr atmosphärische Daten, die die Vorhersage von schweren Gewittern oder Tornados erleichtern könnten.

So einfach ging es jedoch zunächst nicht. Sheehy und Jones hatten schließlich die App-Nutzer nie gefragt, ob sie deren Daten herausgeben könnten. Das soll nun die neue Version von PressureNet ermöglichen, die die beiden Entwickler vergangene Woche veröffentlicht haben. Die App-Nutzer werden nun in einem Pop-up-Fenster darüber informiert, dass die App regelmäßig Zeitpunkt, Ort und Luftdruck einer Messung speichert. "Wir leiten diese Daten nur gemäß Ihren Wünschen weiter. Denken Sie aber bitte daran, dass, falls Sie die Weiterleitung einschränken, Sie die Arbeit von Wissenschaftlern an Wettervorhersagen einschränken", heißt es da.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)