NVDIMM: Hauptspeicher-Module mit Flash-Fallschirm

Fällt beim Server der Strom aus, verliert ein Non-Volatile DIMM seine Daten trotzdem nicht: Dank Flash-Speicher und Superkondensator.

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Micron will bald sogenannte Non-Volatile DIMMs (NVDIMMs) ausliefern, die DDR3-SDRAM als Hauptspeicher mit nichtflüchtigen NAND-Flash-Speicherchips kombinieren. Solche Speichermodule sollen auf modifizierten Server-Mainboards oder als RAM für RAID-Hostadapter zum Einsatz kommen, um Daten auch bei plötzlichem Stromausfall zu puffern. Die Idee und die Superkondensatoren für die Micron-NVDIMMs stammen allerdings von der Cypress-Tochterfirma Agiga Tech, mit der Micron seit November 2012 kooperiert. Micron steuert die Speicherchips bei – DRAM, NAND- und NOR-Flash, letzteres wohl für das SPD-EEPROM – und übernimmt den Vertrieb.

Als potenzielle Einsatzbereiche nennt Micron noch Storage-Server oder -Appliances, etwa zur Deduplizierung von Daten vor der Archivierung. In bestimmten Anwendungen könnten NVDIMMs auch eine Unterbrechungssichere Stromversorgung (USV) überflüssig machen.

Für die Zukunft hat Micron aber noch anspruchsvollere Pläne für Hybrid-Speichermodule. Wie die EETimes von einer Veranstaltung der Linley Group zum Thema Rechenzentren berichtet, entwickelt Micron auch Kombi-Speichermodule mit DDR4-SDRAM, bei denen sich der Flash-Speicher wie eine extrem schnelle SSD über den Speicherbus ansprechen lassen soll. Diese Art Storage-Class Memory (SCM) wäre noch deutlich schneller als PCI-Express-SSDs. Doch welche künftigen Prozessoren angepasste Speicher-Controller für solche Hybrid-DIMMs (HDIMMs) enthalten sollen, verriet Micron nicht.

Laut EETimes rechnet der Micron-Manager Ryan Baxter damit, dass der besonders schnelle und schon 2011 angekündigte Stack-Speichertyp Hybrid Memory Cube (HMC) erst später auf den Markt kommt. 2016 könnten demnach Ausführungen erscheinen, die rund 300 GByte an Daten pro Sekunde liefern.

Schon 2008 hatte der NOR-Flash-Spezialist Spansion sein Konzept vom Flash-Hauptspeicher vorgestellt, gemeinsam mit dem Startup Virident. Daraus scheint aber nichts geworden zu sein, denn Virident kooperiert nun bei PCIe-SSDs mit Seagate. Der GreenCloud-Server von Virident, der als Datenbank-Maschine gedacht war, scheint nicht mehr erhältlich zu sein. (ciw)