US-Abgeordnete starten neuen Anlauf für Do-not-Track-Gesetz

Ein US-Gesetz soll Nutzern mehr Kontrolle darüber geben, wer ihre Aktionen im Web protokolliert. Die Autoren wollen nicht länger warten, bis die Werbeindustrie das von ihr vor zwei Jahren angekündigte Verfahren vorstellt.

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Von
  • Christian Kirsch

Die demokratischen Senatoren John D. Rockefeller IV und Richard Blumenthal haben einen Gesetzentwurf (PDF-Dokument) im US-Kongress eingebracht, der Webnutzern mehr Kontrolle darüber geben soll, wer ihre Aktionen protokolliert. Die Details des Verfahrens soll die US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) ausarbeiten. Dafür gibt das Gesetz den Rahmen vor: Nutzer können mit einem leicht zu findenden und zu bedienenden Verfahren erklären, ob sie das Sammeln ihrer persönlichen Daten durch Online-Dienste wünschen.

Der Verstoß dagegen kann mit bis zu 16.000 US-Dollar geahndet werden, maximal sind 15 Millionen Dollar vorgesehen. Erlaubt bleibt das Verfolgen von Benutzeraktionen nur in zwei Situationen: Entweder werden die Daten anonymisiert und unverzüglich vernichtet, wenn sie zum Erbringen einer Dienstleistung nicht mehr nötig sind, oder der Nutzer hat dem Speichern ausdrücklich zugestimmt.

Rockefeller hatte das Gesetz bereits 2011 vorgeschlagen, es dann jedoch nicht weiterverfolgt, da die Werbeindustrie ein eigenes Verfahren etablieren wollte. "Die Industrie hat öffentlich versprochen, Do-not-Track-Wünsche zu respektieren. Aus diesem Versprechen ist jedoch nichts geworden," begründet der Abgeorndete die erneute Gesetzesinitiative.

Aktuelle Browser wie Firefox, Chrome und Internet Explorer ermöglichen das Senden eines "Do-not-Track-Headers" (DNT), an dessen Standardisierung das W3C arbeitet. Mit DNT drücken Benutzer den Wunsch aus, ihr Verhalten nicht zu protokollieren. Der Empfänger des Headers entscheidet jedoch selbst darüber, ob er diesen Wunsch respektiert. Ihn zu ignorieren, hat für den Betreiber der Website keine negativen Folgen.

Microsoft verwendet in seinem Internet Explorer darüber hinaus Tracking Protection Lists, die das Tracking tatsächlich unterbinden können: Sie hindern den Browser daran, Inhalte derjenigen Sites nachzuladen, die in den Listen notiert sind. (ck)