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ITK-Entgeltanalyse der IG Metall: Nur zwei Prozent mehr

Obwohl die ITK-Branche in Deutschland im vorigen Jahr gute Gewinne eingefahren hat, kam bei den Beschäftigten nur wenig davon an.

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Von
  • Barbara Lange

Die Gehälter in der ITK-Branche sind im Jahr 2012 um durchschnittlich zwei Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die IG Metall in ihrer 15. Erhebung „Entgelt in der ITK-Branche 2013“. Nach Einschätzung der Gewerkschaft ist das ein schmales Ergebnis, zumal sich die IT- und Telekommunikationsbranche in Deutschland insgesamt positiv entwickelt hat. Das Wachstum kommt aber nur selten bei den Beschäftigten an, so die Kritik.

Außerdem variiert die Gehaltsentwicklung innerhalb der insgesamt 16 untersuchten Jobfamilien stark. Fast überall gab es ein Plus: So konnten sich zum Beispiel Hardware-Entwickler über einen Zuwachs von 1,4 Prozent freuen, und auch Mitarbeiter im Bereich Call-Center, Vertrieb und Verwaltung sowie die Kaufmännischen Angestellten durften sich über mehr Geld im Portemonnaie freuen.

Aber es gibt auch einige Bereiche, in denen sich die Mitarbeiter mit weniger zufrieden geben mussten: So ist das Gehalt in der Softwareentwicklung um 3,7 Prozent gesunken, im Projektmanagement gab es 1,7 Prozent weniger, und in der Beratung schrumpfte das Salär um durchschnittlich 2,5 Prozent.
Wer Leitungsfunktionen innehat, verdiente 2012 durchgehend mehr: 75 Prozent der untersuchten Führungspositionen wiesen eine durchschnittliche Steigerungsrate der Jahresgehälter von 3,8 Prozent auf.

Positiv hat sich laut IG Metall der Ausbildungsmarkt entwickelt, denn die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge in den IT-Berufen ist im Jahr 2012 um 1,5 Prozent gestiegen, und es gab hier durchschnittlich 3,4 Prozent mehr Geld. Insgesamt ist die Zahl der Ausbildungsplätze in der ITK-Branche im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent gewachsen. Außerdem haben die Unternehmen ihre fertigen Auszubildenden grundsätzlich in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen.
Neben der Zugehörigkeit zu einer Jobfamilie und der Hierarchiestufe des Beschäftigten spielen laut Studie die Tarifverträge eine große Rolle bei der Gehaltsentwicklung: In tarifgebundenen Unternehmen konnten die Beschäftigte Gehaltssteigerungen von 2,8 Prozent verbuchen. Bei den Unternehmen ohne Tarifbindung lag die Steigerungsrate bei nur 1,4 Prozent.

Als alarmierend schätzt die IG Metall die Arbeitsbedingungen in der ITK-Branche ein, die durch Personalabbau und hohe Arbeitsbelastungen gekennzeichnet ist. Diese Entwicklung wird begünstigt durch das mobile Internet, Cloud-Strategien und Crowd-Working.

Insgesamt standen den Studienautoren 31.923 Daten aus 146 relevanten Unternehmen aus der ITK-Branche mit insgesamt 170.000 Beschäftigten zur Verfügung. Zu den Unternehmen gehören Ausrüster, Softwareanbieter, IT-Service-, Beratungs- und Consulting-Unternehmen sowie Call Center. Die meisten von ihnen haben bereits an den Auswertungen der letzten Jahre teilgenommen. (jd)