Solaranlage zur Treibstoffproduktion

Ein neuartiger Prozess setzt auf Sonnenenergie und ein spezielles Katalysematerial, um kostengĂĽnstig Wasserstoff zu produzieren.

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Nanoptek, ein Start-up aus dem amerikanischen Maynard, hat ein Verfahren entwickelt, das die Wasserstoff-Produktion aus Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie ermöglicht. Der Energieträger kann dann wiederum in umweltfreundlichen Brennstoffzellen-Fahrzeugen oder Kleinkraftwerken verwendet werden. Im Gegensatz zu früheren Wasserstoff-Herstellungsmethoden wird dabei kein CO2 freigesetzt und auch nicht unnötig Strom verbraucht, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die neue Technologie wurde teilweise mit Forschungsmitteln der NASA und des US-Energieministeriums entwickelt. Nanoptek komplettierte kürzlich zudem eine erste Risikokapitalrunde in Höhe von 4,7 Millionen Dollar, die nun in den Aufbau einer Pilotanlage fließen sollen. Zum Einfangen des Sonnenlichts verwendet die Firma Titandioxid, ein auf der Erde reichlich verfügbares Material. Die absorbierte Lichtenergie setzt Elektronen frei, die das Wasser chemisch spalten und schließlich Wasserstoff erzeugen. Titandioxid wurde bereits früher in der Forschung verwendet, doch die Nanoptek-Wissenschaftler wenden das Material so an, dass es deutlich mehr Licht absorbieren kann. Der Prozess werde so viel billiger und effizienter, meint Firmengründer John Guerra. Dabei werden Erkenntnisse aus der Halbleiter-Technologie umgesetzt.

Sollte die Technologie wie gewünscht arbeiten, könnte sie ein fundamentales Problem lösen, das die junge Wasserstoffwirtschaft von Beginn an plagt. Zwar ist der Treibstoff emissionslos und hinterlässt nur Wasser, doch wird er oft aus Erdgas gewonnen, was auch dann an anderer Stelle Kohlendioxid freisetzt. Die zweite Option, die Elektrolyse, ist selbst mit Hilfe von Solaranlagen noch zu ineffizient und teuer. Titandioxid in Kombination mit der Nanoptek-Technik könnte hier helfen – auch, weil der Ansatz mit der Wasserstoff-Gewinnung aus Erdgas wirtschaftlich mithalten können soll. Gleichzeitig könnten solche Anlagen dezentral aufgebaut werden und so Transportkosten (und dabei entstehende Emissionen) einsparen.

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(bsc)