Österreich: Neues Mobilfunkangebot Youtalk gestartet

Günstige Auslandsgespräche sollen Personen mit Migrationshintergrund, Touristen und Businesskunden mit starkem Aufkommen von Auslandsgesprächen für YouMobile gewinnen.

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Der neue Mobilfunkanbieter YouMobile hat am heutigen Mittwoch, sein erstes Produkt namens YouTalk gestartet. Günstige Auslandsgespräche sollen Personen mit Migrationshintergrund, Touristen und Businesskunden mit starkem Aufkommen von Auslandsgesprächen überzeugen.

Gefunkt wird im Netz von T-Mobile Austria, die YouMobile-Anschlüsse sind wie die von tele.ring-Kunden unter 0650-Rufnummern erreichbar. Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein eigener Vorwahlbereich eingeführt werden. "Der potenzielle Markt ist bis zu zwei Millionen Kunden groß. Wie viele wir davon bekommen können, ist zum derzeitigen Punkt nicht absehbar", sagte Georg Hitsch, Technikchef der hinter YouMobile stehenden Firma Mitacs. "Andere Anbieter haben es bereits versucht, ohne damit großen Erfolg zu haben."

Die Tarife dieser Konkurrenten eety und C-Cube sollen mit YouTalk unterboten werden. Besonders günstig wird es dann, wenn man einen Promotion-Ladebon von 30 Euro nutzt, um Guthaben aufzuladen. 5 Cent pro Minute werden dann für Verbindungen in die Festnetze aller EU-Staaten, der Türkei, der USA, des Vatikan, Australiens, Argentiniens, Malaysias, Norwegens, der Schweiz, Südkoreas, Taiwans und einiger weiterer Destinationen verrechnet. Nach China telefoniert man für einen halben Cent billiger. Für Gespräche zu EU-Handys fallen hingegen 30 Cent pro Minute an; innerhalb Österreichs fallen 19 Cent je Minute an. Verbindungen zur YouTalk-Hotline sind mit 50 Cent pro Minute relativ teuer. Abgerechnet wird im Minutentakt (60/60) auf Vorauszahlungsbasis (Prepaid). Das Guthaben kann telefonisch oder online abgefragt werden. Im Internet steht auch ein Einzelverbindungsnachweis zur Verfügung. SMS kosten 19 Cent.

Rufaufbaugebühren und Mindestumsätze gibt es nicht. Ab dem 31. Tag nach der letzten Aufladung von Guthaben wird jedoch eine Grundgebühr von 2 Euro pro Monat verrechnet. Dass damit eine Gebühr des Netzbetreiber T-Mobile weiterverrechnet wird, bestätigt YouMobile nicht. "Aufgrund unserer Erfahrungen und Marktstudien gehen wir davon aus, dass 30 Euro (pro Monat) für unsere Zielgruppe ein niedriger Betrag sind", meinte Hitsch. "Wer nur erreichbar sein möchte, ist bei anderen Angeboten besser aufgehoben." Er rechnet mit einer durchschnittlichen aktiven Nutzung von 1.000 Minuten pro Monat – ein Wert, von dem herkömmliche Netzbetreiber nur träumen können.

Ein Export der YouMobile-Rufnummern zu anderen Anbietern ist möglich, Rufnummernimport wird jedoch nicht angeboten. Auch Wunschrufnummern gibt es zumindest zum Start ebenso wenig wie Roaming im Ausland. Mit Ausnahme von SMS, Faxversand und GSM-Datenübertragung mit maximal 9,6 kbit/s bietet YouTalk keine Datendienste. "Unsere Zielgruppe will vor allem günstig ins Ausland telefonieren. GPRS, MMS, Videotelefonie oder DVB-H bieten wir daher nicht an", erklärte Hitsch.

Startpakete kosten 20 Euro und beinhalten eine SIM-Karte mit 10 Euro Guthaben. Eine Registrierung der Kunden ist nicht vorgesehen. Die Auslieferung der Startpakete an die Händler hat vor einigen Tagen begonnen, Ladebons sind österreichweit in über 1.000 Vertriebsstellen erhältlich. Die Aufladung ist außerdem online möglich, derzeit jedoch nicht über Bankomaten. Distributor von YouTalk ist die Firma UpCom, die auch exklusiver Distributor von T-Mobile Austria und tele.ring ist.

"Wir haben uns vorgenommen, unser flächendeckendes Händlernetz mit YouTalk zu penetrieren", sagte UpCom-Vertriebsleiter Franz Schwalb-Schich. Er hofft, durch YouTalk zu seinem rund 800 Händler umfassenden Netz weitere Partner hinzufügen zu können. Ein Vertrag mit T-Mobile ist nicht erforderlich, um YouTalk anbieten zu können. Im Unterschied zu anderen Produkten muss der Händler die Ladebons nicht vorfinanzieren. Sein Konto wird erst belastet, wenn der Ladebon während des Verkaufsvorgangs aktiviert wird. Außerdem sollen die umsatzabhängigen Provisionen über dem marktüblichen Niveau liegen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)