AMD veröffentlicht Details zur nächsten APU-Generation
Die "Richland"-Generation der AMD-Prozessorfamilien A4, A6, A8 und A10 löst Trinity ab und bringt zwar nur wenig mehr Performance, aber höhere Effizienz und neue Funktionen.
Schon seit einigen Monaten liefert AMD nach eigenen Angaben Accelerated Processing Units (APUs) der Richland-Generation an Notebook-Hersteller aus. In den nächsten Tagen und Wochen könnten also bereits Mobilrechner mit A10-5750M, A8-5550M, A6-5350M und A4-5150M in den Handel kommen. Genau wie ihre vor einem Jahr eingeführten Trinity-Vorgänger arbeiten sie mit Bulldozer-Kernen der zweiten Generation Piledriver, entstammen der 32-Nanometer-Fertigung von Globalfoundries und besitzen Grafikkerne der Vor-GCN-Ära. Durch kleinere Optimierungen konnte AMD aber bei gleicher Leistungsaufnahme (Thermal Design Power, TDP) die Taktfrequenzen von CPU- und GPU-Kernen leicht steigern. Bei vergleichbarer Belastung soll die Leistungsaufnahme des Systems sogar um bis zu 25 Prozent geschrumpft sein, nämlich beispielsweise beim Abspielen von 720p-Videos. Daraus resultieren laut AMD längere Akkulaufzeiten.
APU-Typ |
CPU- Kerne |
Takt (Turbo) |
GPU Radeon ... |
Shader- Cores |
GPU- Takt |
TDP (Watt) |
A10-5750M | 4 | 2,5 (3,5) GHz | HD 8650G | 384 | 533 (720) MHz |
35 W |
A8-5550M | 4 | 2,1 (3,1) GHz | HD 8550G | 256 | 515 (720) MHz | 35 W |
A6-5350M | 2 | 2,9 (3,5) GHz | HD 8450G | 192 | 533 (720) MHz | 35 W |
A4-5150M | 2 | 2,7 (3,3) GHz | HD 8350G | 128 | 514 (720) MHz | 35 W |
zum Vergleich: Trinity (32 nm, Piledriver) | ||||||
A10-4600M | 4 | 2,3 (3,2) GHz | HD 7660G | 384 | 496 (685) MHz | 35 W |
A8-4500M | 4 | 1,9 (2,8) GHz | HD 7640G | 256 | 496 (685) MHz | 35 W |
A6-4400M | 2 | 2,7 (3,2) GHz | HD 7520G | 192 | 496 (685) MHz | 35 W |
AMD nennt einige konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz. Dazu gehört demnach ein eingebauter Mikrocontroller, der die Energieverwaltung unter anderem in Abhängigkeit von Temperaturmesswerten steuert. Auch die P-States – also die Paarungen von Taktfrequenzen und zugehörigen Kernspannungen – wurden optimiert. Wie bei manchen Intel-Prozessoren erlaubt nun auch AMD eine "Configurable TDP", also eine Limitierung der Leistungsaufnahme. Darunter leidet logischerweise die Performance.
Auf Windows-Notebooks ermöglichen die Richland-APUs einige neue Funktionen, weil AMD Software von Partnern mitliefert, jedenfalls an die PC-Hersteller. Im Verbund mit einer Webcam soll eine Steuerung mit Hand-Gesten möglich werden (AMD Gesture Control) und auch eine Anmeldung per Kamerabild (AMD Face Login). Mit AMD Screen Mirror soll sich die aktuelle Bildschirmanzeige auf beliebige DLNA-kompatible Geräte "beamen" lassen, etwa Fernsehgeräte. Dazu müssen diese Digital Media Renderer H.264-Videoströme decodieren können sowie AAC-Audio. Screen Mirror soll anscheinend Intels Wireless Display kontern. AMD verspricht außerdem schnelleres Aufwachen aus den Standby-Modi ACPI S3 und S4 sowie schnelles Wiederanmelden an WLAN-Basen.
Preise für die vorerst nur vier neuen Richland-Typen nannte AMD bisher nicht. Die vier Chips passen auf bisherige Notebook-Mainboards, brauchen also nur BIOS-Updates. Später im Jahr – denkbarer Anlass wäre die Computex Anfang Juni – will AMD auch sparsamere Richland-APUs für Ultrathin-Notebooks vorstellen, sprich: 17- oder 19-Watt-Typen, die mit Intels Ultrabook-Prozessoren konkurrieren. Zur Computex wird Intels nächste CPU-Generation Haswell erwartet, also Core i5- und Core i7-4000. Intel verspricht für Haswell deutlich mehr 3D-Performance – doch zurzeit liegen die AMD-APUs weit vorne. Eine neue APU-Baureihe will AMD außerdem zum Jahresende nachschieben: Kaveri. Dann werden APUs mit schnellem GDDR5-SDRAM, GCN-GPU, deutlich höherer 3D-Performance und Steamroller-CPU erwartet. Sie sollen auch HSA-Funktionen bringen. (ciw)