Wüstenstrom aus Afrika

Eine Gruppe von zwanzig großen Konzernen will sich Mitte Juli zu einem Konsortium für den Bau solarthermischer Großkraftwerke in Afrika zusammenschließen. Das meldet die Süddeutsche Zeitung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 514 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Eine Gruppe von zwanzig großen Konzernen will sich Mitte Juli zu einem Konsortium für den Bau solarthermischer Großkraftwerke in Afrika zusammenschließen, meldet die Süddeutsche Zeitung. Zu dem Konsortium gehören demnach unter anderem die Münchener Rück, Siemens, die Deutsche Bank und der Energieversorger RWE. Die geplanten Kraftwerke sollen den Sonnenstrom nach Europa liefern.

Das Konzept geht auf eine Initiative des Club of Rome zurück, die er 2003 gemeinsam mit dem Hamburger Klimaschutz-Fonds und dem Jordanischen Nationalen Energieforschungszentrum (NERC) gegründet hatte. Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC) hatte das so genannte DESERTEC-Konzept entwickelt und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wissenschaftlich untersucht.

Um 15 Prozent des europäischen Strombedarfs aus der Wüste zu decken, müssten demnach bis 2050 zusätzlich zum Eigenbedarf der afrikanischen und Nahost-Länder 100 Gigawatt Kraftwerksleistung installiert werden. Kosten: 350 Milliarden Euro für die Kraftwerke und 50 Milliarden für das Netz. Dennoch sehen Experten die Finanzierung nicht als größtes Hindernis. Woran es noch fehlt, sind aber die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, damit das Geld auch investiert werden kann. Das fängt mit den europäischen Stromnetzen an: Sie sind schon den heutigen Lasten und den liberalisierten Strommärkten kaum gewachsen. Zudem ist unklar, wer die neuen transeuropäischen Stromtrassen bezahlen soll.

Zum Thema siehe auch:

(wst)