USA: IT-Konzerne fordern leichtere Zuwanderung von Fachkräften

Zehntausende Stellen für Hochqualifizierte seien in den USA unbesetzt, beklagen die Chefs großer IT-Konzerne in einem offenen Brief. Deshalb solle die US-Regierung endlich die Hürden für die Einwanderung von Fachkräften absenken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

In einem offenen Brief an die Obama-Regierung haben rund 100 Führungspersönlichkeiten aus IT-Konzernen und Branchenverbänden eine Reform der US-Einwanderungspolitik gefordert. Derzeit wären in der Branche in den USA zehntausende Stellen für Hochqualifizierte unbesetzt. Um den Bedarf zu decken, sei eine leichtere Zuwanderung gut ausgebildeter Leute unabdingbar.

Allein Microsoft, IBM, Intel, Qualcomm und Oracle kommen zusammen auf derzeit rund 10.000 offene Jobs, heißt es in den Brief. Gleichzeitig sei das Einwanderungssystem der USA veraltet und ineffizient, viele Fachkräfte müssten das Land wieder verlassen oder würden von vornherein abgeschreckt. Die Autoren des Briefs plädieren für eine Visa-Politik, die sich stärker an den Bedürfnissen des Marktes orientiert. Ebenso fordern sie auch bessere Bildung für die Menschen im Inland – insbesondere in den sogenannten MINT-Fächern.

Dabei machen sich die Autoren des Briefs auch für zwei aktuelle Gesetzesentwürfe des Senats stark, die unter anderem eine größere Zahl temporärer Visa für Hochqualifizierte vorsehen. Zu den Unterzeichnern des Briefs gehören Intel-Chef Paul Otellini, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ebenso wie die Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Laut dem Washingtoner Politik-Blatt The Hill kommt der Brief in einer Phase, in der die US-Politik unter Hochdruck an neuen Einwanderungsgesetzen arbeitet. Präsident Obama hat der Reform dem Bericht zufolge höchste Priorität eingeräumt, bereits in der Antrittsrede zu seiner zweiten Amtszeit adressierte er das Thema. Insgesamt drängt die IT-Branche die US-Regierung schon seit längerem auf liberalere Regeln für Einwanderung. Oft bemängeln die Unternehmen dabei, dass das US-Bildungssystem nicht genug Absolventen technischer Fächer hervorbringe. (axk)