JavaScript-Projekt "Lively" erblickt Licht der Programmierwelt

Dan Ingalls, der Chef-Entwickler von Smalltalk und Squeak, hat sein neuestes Projekt "Lively" vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine in JavaScript geschriebene Web-Programmierumgebung.

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Von
  • Markus Gälli

Dan Ingalls, der Chef-Entwickler von Smalltalk und Squeak, hat auf der Squeak-Developer-Mailing-Liste sein neuestes Projekt "Lively" vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine dynamische, in JavaScript geschriebene Web-Programmierumgebung. "Lively" soll (künftigen) experimentierfreudigen Besitzern von Geräten wie dem iPhone oder auch dem iPod-Touch eine dynamische Open-Source-Entwicklungsumgebung bieten, die es ermöglicht, eigene Spiele oder Anwendungen zu programmieren.

Die Entwicklungsumgebung ist analog zu Squeak im Download von "Lively" integriert. Ein JavaScript-Objekt-Browser kann von der Hauptseite mit einem Klick in die "Development Tools" erreicht werden. Wie in der FAQs nachzulesen ist, besteht die ganze Umgebung momentan aus weniger als 10.000 Zeilen JavaScript-Code, die im Wesentlichen das Morphic-System von Self und Squeak nachimplementieren.

"Lively" kann am besten in einem aktuellen Safari-Browser (3.0.3) unter Windows XP und MacOS direkt und ohne Zusatzinstallationen ausprobiert werden, läuft aber auch mit Einschränkungen in den aktuellen Versionen von Firefox (2.0.0.7 oder 3.0-Beta). Der Internet Explorer kann wegen dessen mangelnder Unterstützung von SVG (Scalable Vector Graphics) nicht genutzt werden.

Applikationen können mit "Lively" interaktiv und später auch kollaborativ im Browser entstehen. Ziel sei, das unnötig komplexe Verweben verschiedenster statischer Techniken wie HTML, XML, CSS à la AJAX zu vermeiden. Die Entwickler spekulieren optimistisch auf kürzere Reaktionszeiten, da die Performance von virtuellen Maschinen für JavaScript aber auch der SVG-Engines in den Browsern durchaus noch Verbesserungspotenzial hätten.

"Lively" ist zwar schon recht dynamisch, aber noch nicht "wohlerzogen". Wer an "Lively" weiter basteln will, ist herzlich dazu aufgerufen, es steht unter einer GNU-Lizenz, die Foren sind noch leer. (Dr. Markus Gälli) / (pmz)