Oracle stellt erste Server mit SPARC T5 und M5 vor

Mit der neuen Prozessor-Generation SPARC T5 will sich Oracle die Benchmark-Krone aufsetzen. Zugleich gibt Oracle bei den Highend-Systeme der SPARC-M-Serie Gas.

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Von
  • Susanne Nolte

Nicht ohne hinreichend viele Attacken und Seitenhiebe gegen den langjährigen Rekordhalter der Serverbenchmarks (IBM Power 780) verlief die Vorstellung der Systeme mit Oracles neuester Prozessorgeneration SPARC T5 und M5 mit 16 respektive sechs Kernen. Während ersterer die Entry- und Midrange-Server antreiben soll, bleibt der SPARC M5 den Highend-Systemen vorbehalten. Insgesamt vier Server und das Blade-Modul SPARC T5-1B präsentierte Oracle nun: Drei T5-Modelle T5-2, T5-4 und T5-8 mit maximal zwei, vier und acht CPU-Sockeln sowie das erste M5-Highend-System mit 32 Sockeln (SPARC M5-32).

Durch die 16 Cores kann jede T5-CPU 128 Threads quasiparallel verarbeiten. Pro CPU stehen den Systemen 16 Memory-Slots zur Bestückung mit DDR3-1066-DIMMs zur Verfügung. Die kleinen Modelle T5-2 und T5-1B will Oracle mit 8- oder 16-GByte-Modulen, also mit insgesamt 128 bis 512 GByte bestücken, für die größeren T5-4 und T5-8 sind 16- und 32-GByte-Module vorgesehen. Damit käme das Spitzenmodell T5-8 bei Vollausstattung auf 4 TByte RAM. Die 4- und 8-Sockel-Systeme besitzen zudem 16 PCIe-Steckplätze der dritten Generation und bis zu acht 2.5"-SSDs oder Harddisk Drives. Beim 2-Sockel-Modell sind es acht PCIe-Slots und sechs 2,5"-Einschübe. Allen gemein sind die vier Onboard-Ports für 10 Gigabit Ethernet.

In den Highend-CPUs der M-Serie teilen sich sechs 3,6 GHz schnelle Cores 48 MByte L3-Cache. Jeder kann acht Threads quasiparallel verarbeiten. Bisher firmierte der Highend-Prozessor M5 unter dem Namen M4, doch nun soll er sich der Zählweise der T-Serie anschließen. Das erste System M5-32 braucht acht bis 32 CPUs, von denen sich je zwei eine CPU Memory Unit (CMU) teilen. Jede CMU kann 64 DIMMs verwalten, die 16 oder 32 GByte groß sein können. Bei voller Bestückung hat der M5-32 32 TByte RAM zur Verfügung. Ihnen stehen 32 SAS-Drives (Serial Attached SCSI) im 2,5"-Format und 64 PCIe-3.0-Slots mit je acht Lanes zur Seite. Der integrierte Bare-Metal-Hypervisor verwaltet bis zu 512 Gast-Maschinen in vier physischen Domains.

Mit den Highend-Systemen der M-Serie versucht Oracle, vor allem gegenüber Fujitsu wieder Boden gut zu machen. Der japanische SPARC-Partner, der bisher auch die CPUs der M-Modelle fertigte, hatte auf der OpenWorld im Herbst 2012 seine neue Highend-SPARC-Serie Athena Sparc64-X mit 16 Kernen vorgestellt. Die damit bestückten Server, die Oracle wie ihre Vorgänger und entgegen allen Gerüchten ebenfalls weiterhin vertreibt, waren zuletzt die Spitzenmodelle im eigenen Portfolio. Mit den T-Modellen will Oracle vor allem gegen die x86-Systeme mit Intels Xeon und AMDs Operon sowie gegen IBMs Power-Server antreten. (sun)