Ministerium stellt Geodaten aus der Landwirtschaft bereit

Das Bundeslandwirtschaftsministerium stellt auf einem neuen Internet-Portal Geodaten aus der Landwirtschaft bereit. Die Piraten kritisierten bereits, dass der Open-Data-Gedanke dabei jedoch allenfalls "dekorativ" sei.

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Von
  • dpa

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) stellt auf einem neuen Internet-Portal Geodaten aus der Landwirtschaft bereit. Das sind Informationen über die Lage etwa von Waldgebieten oder Flüssen, mit deren Hilfe sich Karten gestalten oder Computeranwendungen programmieren lassen. Die Website stelle Daten von Behörden und Instituten aus dem Geschäftsbereich des Ministeriums dar, sagte eine Sprecherin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Mittwoch in Bonn. Langfristig sei das Ziel, diese Daten auch auf der zentralen Anlaufstelle des Bundes für Geodaten, geoportal.de, einzubinden.

Das neue Geodatenportal des Landwirtschaftsministeriums

(Bild: Screenshot)

Das neue Angebot mit dem Namen «Geodateninfrastruktur des BMELV» (GDI-BMELV) ermöglicht die gezielte Suche nach bestimmten Geoinformationen. Es soll nach und nach ausgebaut werden. Vorhandene Geodaten sollen in einer Kartenanwendung angezeigt werden. Mit dem Portal setzte das Landwirtschaftsministerium eine EU-Richtlinie um, die den einfachen Zugang zu Ortsinformationen vorantreiben soll. Das soll unter anderem umweltpolitische Entscheidungen erleichtern.

Die Open Knowledge Foundation, die für einen ungehinderten Zugang zu Daten der Verwaltung und breite Verwendungsmöglichkeiten davon eintritt, zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen. Sprecher Daniel Dietrich sagte, es sei der richtige Weg, Daten dezentral bei den Stellen vorzuhalten, wo sie anfielen, und dann über zentrale Portale bereitzustellen. Der Open-Data-Aktivist sprach sich dafür aus, auch alle Rohdaten und Vektordaten für Kartengrafiken zur ungehinderten Nutzung bereitzustellen. Er wünschte sich zudem die Möglichkeit, Dienste des Portals in eigene Web-Angebote einbinden zu können.

Anke Domscheit-Berg von der Piratenpartei warf der Regierung am Mittwoch vor, für sie habe der Open-Data-Gedanke "eher dekorativen Charakter". Es fehle eine Möglichkeit, die Metadaten selbst herunterzuladen. Zudem fehlten eindeutige Hinweise zur Lizenzierung der Daten. Damit wissen Entwickler nicht sofort, ob und wie sie die Daten weiterverwenden dürfen. Dabei verlange die im März verabschiedete Geodatennutzungsverordnung, dass Geodaten und die zugehörigen Metadaten für jede Nutzungsart freizugeben seien. "Der Fokus liegt damit wieder einmal auf einem geschlossenen System und nicht auf einem offenen Datenportal", kritisierte Domscheit-Berg.

Auch das im Februar gestartete Datenportal der Bundesregierung wurde zu Beginn von Aktivisten kritisiert. Vertreter der Open Knowledge Foudation, von Wikimedia sowie weiteren Organisationen bemängelten unklare Regeln dazu, wie die von Behörden gesammelten Daten weiterverwendet werden dürfen. (axk)