Telekom will MetroPCS-Angebot trotz Kritik nicht nachbessern
Der Zusammenschluss von T-Mobile USA mit MetroPCS soll eine der größten Baustellen bei der Deutschen Telekom beseitigen: das amerikanische Mobilfunkgeschäft. Es ist aber unklar, ob die Fusion durchkommt.
Die Deutsche Telekom schaltet bei der geplanten Verschmelzung ihrer Mobilfunktochter T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS auf stur. Die Telekom prüfe aktuell nicht, den MetroPCS-Aktionären ein neues Angebot zu machen, sagt Sprecher Philipp Kornstädt am Donnerstag auf Anfrage. Man sei überzeugt, bereits ein gutes Angebot vorgelegt zu haben.
Mehrere Großaktionäre von MetroPCS hatten bessere Konditionen gefordert und gedroht, die Fusion anderenfalls platzen zu lassen. Das hatte zu Spekulationen geführt, die Telekom könnte ihr Angebot nachbessern. Sie soll die Mehrheit an dem zusammengeschlossenen US-Mobilfunkanbieter halten, 26 Prozent bekommen die MetroPCS-Aktionäre.
Am Freitag kommender Woche stimmen die Anteilseigner von MetroPCS auf einer eigens anberaumten Hauptversammlung über die Verschmelzung ab. Eine Ablehnung wäre für die Telekom die zweite Schlappe beim Versuch, T-Mobile USA neu aufzustellen. Vor anderthalb Jahren hatten US-Wettbewerbshüter den 39 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) schweren Verkauf an AT&T verhindert.
Die Telekom hat gegenüber den Kritikern des neuen Geschäfts allerdings etwas Oberwasser gewonnen. T-Mobile USA konnte den Schwund von Vertragskunden abbremsen. Im ersten Quartal kehrten 199.000 dem viertgrößten US-Mobilfunkanbieter den Rücken, wie T-Mobile USA am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 510.000 Vertragskunden. Die Telekom-Aktie war nach Bekanntwerden der Zahlen im Frankfurter Handel um annähernd 3 Prozent gestiegen.
T-Mobile USA versucht neuerdings mit einem für die USA ungewöhnlichen Geschäftsmodell, sich gegen die größeren Rivalen Verizon, AT&T und Sprint Nextel zu behaupten. Subventionen für neue Handys fallen weg, dafür werden die Tarife günstiger und übersichtlicher. Zudem baut T-Mobile USA das Netz aus und bietet ab kommender Woche auch Apples iPhone an – das mit Abstand beliebteste Smartphone der USA.
Das bisherige Fehlen des iPhone gilt als einer der Hauptgründe für den Schwund der besonders einträglichen Vertragskunden. Dagegen hatte T-Mobile USA bei den Prepaid-Kunden bis zuletzt zulegen können. Insgesamt hat die Telekom-Tochter knapp 34 Millionen Nutzer. Der Verwaltungsrat von MetroPCS hat sich mit Nachdruck für den Zusammenschluss ausgesprochen. (anw)