Apples neuer "Mutterschiff"-Campus wird deutlich teurer

US-Medienberichten zufolge soll das gigantische Gebäude 2 Milliarden US-Dollar mehr kosten als ursprünglich geplant. Grund sind die strikten Vorgaben von Steve Jobs.

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Apple hat offenbar massive Budget-Probleme mit seinem neuen Hauptquartier in Cupertino. Das gigantische runde "Mutterschiff" werde statt der geplanten nicht ganz 3 Milliarden bis zu 5 Milliarden US-Dollar kosten, meldet die das Wirtschaftsblatt Bloomberg Businessweek. Informierten Kreisen zufolge wäre das Gebäude damit teurer als der WTC-Ersatzbau One World Trade Center in New York, an dem seit 2006 gebaut wird. Pro Quadratfuß Bürofläche würde der Apple-Bau damit 1500 Dollar kosten – das soll ungefähr dreimal so viel sein, wie üblicherweise für teure Bürotürme in der Downtown-Lage großer US-Städte anfällt.

Apple Campus 2.

(Bild: Apple)

Aktuell seien Apple und seine Planer dabei, insgesamt eine Milliarde Dollar noch vor Baubeginn einzusparen. Entwickelt wird das Gebäude vom Büro Foster + Partners des renommierten britischen Architekten Norman Foster, von dem auch die Berliner Reichstagskuppel stammt. Grund für die hohen Kosten soll die noch zu Lebzeiten von Steve Jobs vorgenommene Materialauswahl für das Gebäude sein. So wird es in den Wänden nahezu keine Fugen geben, alles sei poliert. Zudem kosten die verwendeten Glaselemente mit einer Gesamtfläche von sechs Quadratkilometern, die das komplette Gebäude umgeben, viel Geld. "Es gibt keine gerade Glasfläche", so ein Beteiligter. Auch bei den verbauten Hölzern für die Innenräume setze Apple nur auf beste Qualität.

Das Glas für den "Campus 2" stammt übrigens aus Deutschland: Laut Bloomberg hat Hersteller Seele dazu extra seine Produktionskapazitäten deutlich ausgebaut. Selbst beim Beton für die Decken setzt der Steve-Jobs-Plan auf Spezialvorgaben: Die glänzenden Flächen sollten nicht vor Ort gegossen werden, sondern in Formen in der Fabrik, um sicherzustellen, dass sie stets die gleiche Ansicht haben. Diese Vorgabe habe einen Projektbeteiligten "sprachlos" gemacht, schreibt Bloomberg Businessweek. Die Kosteneinsparungen für das Gebäude könnten nun aus Jobs' Vorgaben "Fit and Finish" kommen. Die Eröffnung des "Campus 2" ist für das Jahr 2016 geplant – schon das war eine Verschiebung.

Einen ausführlichen Report über die Entstehungsgeschichte des neuen "Mutterschiffs" von Apple finden Sie im Heft 3 von Mac & i ab Seite 10. (bsc)