So wenig neue Auszubildende wie noch nie

548.100 neue Ausbildungsverträge wurden im vergangenen Jahr in Deutschland geschlossen, hat das Statistische Bundesamt ermittelt.

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  • dpa

Im vergangenen Jahr haben so wenig junge Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen wie noch nie. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sank gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf den Minusrekord von 548.100, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 17.700 Verträge weniger als 2011, als Doppeljahrgänge von Abiturienten für eine kurzfristige Steigerung gesorgt hatten.

Als Gründe für die Rückgänge nannten die Statistiker die demografische Entwicklung und die höhere Neigung der Schulabgänger zum Studieren.

In den neuen Bundesländern einschließlich Berlin gingen die Zahlen mit einem Minus von 5,5 Prozent stärker zurück als im Westen (-2,7 Prozent). Im Osten gibt es weniger Ausbildungsbetriebe und der Anteil der Lehrlinge an den Gesamtbeschäftigten liegt unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt.

Die Gesamtzahl der Auszubildenden betrug zum Jahresende 2012 gut 1,43 Millionen, ein Minus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Auch diese Zahl bedeutet einen Minusrekord seit der Wiedervereinigung.

Das Handwerk musste einen Rückgang von 4 Prozent bei den Neuverträgen verkraften. Mit einem Minus von 2,8 Prozent blieb der größte Bereich Industrie und Handel nur leicht unter dem Schnitt.

Mit leichten Schwankungen geht die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse seit der Jahrtausendwende zurück. 1999 waren noch fast 88.000 Verträge mehr abgeschlossen worden als 2012. (anw)