Handelsverband: Onlineumsätze im deutschen Einzelhandel steigen weiter zweistellig

Der Handelsverband Deutschland geht 2013 von einem Online-Umsatz im Einzelhandel von gut 33 Milliarden Euro aus. Daher investieren immer mehr Händler in ihre Internetauftritte. Allerdings seien Online-Shop nicht für jeden geeignet.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Der Handelsverband Deutschland (HDE) schätzt, dass die Online-Umsätze der Einzelhandels-Branche 2013 in Deutschland um weitere 12 Prozent steigen werden. Es wird mit einem Umsatz von gut 33 Milliarden Euro gerechnet. Daher investiere der Einzelhandel derzeit massiv in den eigenen Internetauftritt. Fast jeder vierte Reseller nehme laut HDE mittlerweile Geld für neue Internetseiten oder den Ausbau der eigenen Internetshops in die Hand. Das ergab eine Konjunkturumfrage unter 1300 Unternehmen.

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge hat sich der Online-Handel zum Schwerpunktthema im deutschen Einzelhandel entwickelt und verdränge die Herausforderungen wie steigende Energiekosten und Euro-Schuldenkrise von der Tagesordnung. "Wir sehen, dass wahnsinnig viel in Bewegung ist", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Die Zukunft liegt in der Verzahnung von stationärem und Online-Handel." Jeder fünfte Händler betreibe bereits einen Online-Shop. Aber nicht für jeden Händler lohne sich das auch, so Genth weiter. Wichtig sei eben auch, dass Online-Infos Kunden zum Laden führen könnten. Genth geht davon aus, dass der Onlineanteil am Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels langfristig von sieben auf 20 Prozent steigen werde.

Für 2013 erwartet der HDE eine stabile Geschäftsentwicklung, trotz des langen Winters. Beim Branchenumsatz erwartet der Verband daher ein Wachstum um ein Prozent auf 432 Milliarden Euro. Laut der Umfrage erwarteten 2013 mehr als zwei Drittel der Händler stabile oder steigende Umsätze. "Insgesamt bestimmt Optimismus das Bild, von Euphorie kann aber keine Rede sein", sagte Genth.

In der Ende April beginnenden Tarifrunde für den Einzelhandel wollen die Arbeitgeber nicht nur über Gehälter verhandeln. "Wir brauchen moderne Tarifverträge", begründete Genth die Kündigung der Manteltarifverträge durch die Arbeitgeber. Es gehe ihnen beispielsweise darum Arbeitszeitkonten einführen zu können. Genth kritisierte zudem die bereits in mehreren Bundesländern aufgestellten Gewerkschaftsforderungen für Einkommensverbesserungen. Diese seien zu hoch. Dennoch erwarte er, dass die Zahl der Mitarbeiter im Einzelhandel 2013 mit rund drei Millionen stabil bleiben werde. (mit Material von dpa) /
(roh)