Vodafone plant Sparpaket: 500 Entlassungen in Deutschland

Vodafone plant in Deutschland in ein Sparpaket, das Auslagerungen von Aufgaben ins Ausland vorsieht sowie insgesamt 500 Entlassungen. Der Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum begründet das mit einem schwierigen Wettbewerbs-Umfeld.

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Der Telekommunikationskonzern Vodafone plant, insgesamt 500 Stellen in Deutschland zu streichen. Das geht aus einer internen Mail des Deutschland-Chefs Jens Schulte-Bockum hervor, die heise online vorliegt. Die Entlassungen sind Teil eines bis 2015 laufenden Maßnahmenpakets, das mehrere Betriebsbereiche umfassen soll.

Vorgesehen ist demnach unter anderem Sparten aus regionalen Standorten abzuziehen und in die Zentrale nach Düsseldorf zu verlagern. Ebenfalls sollen verschiedene Aufgaben ins Ausland wandern, etwa aus dem Bereich "Netzüberwachung" nach Rumänien und aus den "IT-Operations" nach Indien. Die Mitarbeiter der Kundenbetreuung sollen in eine Service-Gesellschaft ausgegliedert werden, was die Absenkung des Einstiegsgehalts für Neu-Einstellungen ermöglichen soll. Für die Löhne der derzeitigen Mitarbeiter soll es laut der internen Mail aber Bestandsschutz geben. So liege Vodafone in dem Bereich 80 Prozent über dem marktüblichen Lohn-Niveau, was in der momentanen Situation nicht haltbar sei.

Schulte-Bockum gab in seinem Schreiben als Grund für das Sparpaket ein zunehmend schwieriges Konkurrenzumfeld in Deutschland an. Vodafone habe es hier mit "preisaggressiven Wettbewerbern" zu tun. Ebenfalls seien Regulierungsentscheidungen wie etwa die von der Bundesnetzagentur im November 2012 beschlossene Reduzierung der Terminierungsentgelte schädlich für den Umsatz und "investitionsfeindlich". Die EU-Kommission hatte den Beschluss der Bundesnetzagentur allerdings Anfang März 2013 ausgehebelt und weitere Verhandlungen dazu angekündigt.

Ein Sprecher von Vodafone bestätigte inzwischen die Echtheit des Schreibens und betonte, es gehe darum, "das Unternehmen wetterfest zu machen". Die darin vorgestellten Maßnahmen würden in den nun anstehenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern konkret ausgestaltet. Entsprechend sei es noch nicht möglich zu sagen, was zum Beispiel mit den Mitarbeitern der Kundenbetreuung passieren werde, die nicht den Schritt in die neue Service-Gesellschaft mitmachen wollen. (axk)