SGI stellt NAS-Gateway-Appliance zur Speichervirtualisierung vor

Mit seinem NAS-Gateway InfinityStorage Gateway will SGI alle nur erdenklichen Storage-Systeme zu einem virtuellen Speicher verknüpfen. Dabei soll die Appliance auch nicht vor MAID-Systemen, Tape-Libraries und OSDs haltmachen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Susanne Nolte

SGI hat einen NAS-Gateway vorgestellt, der verteilten Speicher konsolidieren und virtualisieren soll. Hinter der "SGI InfiniteStorage Gateway" genannten Appliance verbirgt sich ein vorkonfigurierter Fileserver samt der hauseigenen Datenmanagement-Software DMF. Zur Hardware gehören zwei Intel-Xeon-CPUs E5-2620 mit je 6 Kernen, 128 GByte RAM, zwei oder vier 10-Gigabit-Ethernet-Ports und eine 120 GByte-SSD. Als Serverbetriebssystem hat SGI Red Hat Enterprise Linux 6.4 ausgewählt. Für das Daten-Caching hat SGI Nearline-SAS-Festplatten integriert. Zur Auswahl stehen zwei Modelle mit 116 und mit 276 TByte in einem jeweils 4 U hohen Chassis.

NAS-Gateways importieren die Volumes verschiedener Speicher-Subsysteme über blockbasierte Protokolle wie Fibre Channel (FC) oder iSCSI (Internet SCSI) und sortieren sie normalerweise mit ihrem eigenen LVM (Logical Volume Manager) neu. Diese eigenen Volumes geben sie dann über dateibasierte Protokolle wie NFS (Network File System) und CIFS für die Server im Netz frei. In der Regel unterstützen NAS-Gateways ausschließlich Disk-Systeme.

Mit dem NAS-Gateway InfinityStorage Gateway will SGI alle nur erdenklichen Storage-Systeme virtualisieren.

(Bild: SGI)

SGIs InfinityStorage Gateway ist dagegen auf die Anbindung von Tape-Libraries, MAID-Systemen (Massive Array of Idle Disks), OSDs (Object-based Storage Devices), Tape- und Disk-Storage in entfernten Rechenzentrums-Sites und Cloud-Storage spezialisiert. Für Daten, auf die schnell und häufig zugegriffen werden muss, stehen die internen Volumes auf den in RAID-6-Sets zusammengefassten Festplatten bereit. Anbindung an das Fabric genannte und hinter dem Gateway befindliche Speichernetz (SAN) findet die Appliance über vier 8-GBit/s-FC-Ports.

Zwar soll das Gateway fast alle Bandbibliotheken und Laufwerkstypen unterstützen; Voraussetzung ist allerdings, dass die Laufwerke einzeln angebunden oder die Libraries per SLS (Shared Library Services) partitioniert sind. Für Spectra Logics T-Serie bringt das Gateway zudem eine eigene Autokonfigurations-Funktion mit.

MAID-Systeme existieren momentan nur zwei: SGIs Copan 400M Native MAID und die ebenfalls hauseigene 400 Virtual Tape Library. Obwohl einige Hersteller wie HDS (Hitachi Data Systems) mit MAID-Konzepten experimentiert hatten, hatte lediglich das Start-up Copan ein MAID-System auf den Markt gebracht, bevor es von SGI geschluckt wurde.

Eine zweite Besonderheit bringt die Datenmanagement-Software DMF mit: Bei Bedarf integriert sie die Daten anderer im LAN befindlicher Systeme automatisch und verteilt sie entsprechend der vorgebenen Policies auf die eigenen Volumes respektive dahinter befindlichen RAID-, Tape-, MAID- oder OSD-Systeme. Die der eigenen Verwaltung unterliegenden Volumes formatiert die Appliance mit XFS. Zum Export verwendet sie NFSv3 und v4 sowie Samba 3.6.

(sun)