GfK: Verbraucher kaufen lieber, als zu sparen

Im laufenden Monat registrierten die Nürnberger Marktforscher eine leichte Verbesserung der "Verbraucherlaune". Die Stagnation der vergangenen Monate wird laut GfK von einem Aufwärtstrend abgelöst. Der Konsumklimaindex steigt auf 2,6 Punkte.

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Von
  • Matthias Parbel

Im laufenden Monat registrierte die GfK eine leichte Verbesserung der "Verbraucherlaune". Die Stagnation der vergangenen Monate wird nach Angaben der Nürnberger Marktforscher von einem Aufwärtstrend abgelöst. Das Konsumklima insgesamt verbessert sich – wenn auch nur auf niedrigem Niveau: Der Konsumklimaindex steigt auf 2,6 Punkte, nach 2,5 Punkten im Mai 2009. Für Juli rechnen die Marktforscher mit einem deutlicheren Anstieg auf 2,9 Punkte.

Hintergrund für die "verbesserten Aussichten" ist der wieder zunehmende Optimismus unter den befragten Verbrauchern – der Konsumklimaindex wird im Rahmen der Studie GfK-Konsumklima MAXX erhoben, und dazu befragen die Nürnberger Marktforscher monatlich rund 2000 Verbraucher. Auch wenn der Index für die Konjunkturerwartung mit einem Wert von –22,6 Punkten noch immer auf verbreiteten Pessimismus hindeutet, macht die Entwicklung in den zurückliegenden drei Monaten dennoch Mut: Der Index konnte zum dritten Mal in Folge zulegen – bleibt allerdings weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau (7,5 Punkte).

Auf den höchsten Wert seit April 2008 ist dagegen die Einkommenserwartung der Verbraucher gestiegen. Der Index klettert aktuell um sechs auf –3,3 Punkte. Nach Einschätzung der GfK-Experten tragen dazu die wieder gesunkene Inflationsrate und die Aussicht der Rentner auf höhere Bezüge ab Juli 2009 entscheidend bei. Laut Statistischem Bundesamt lag der Verbraucherpreisindex im Mai 2009 bei 0,0 Prozent – nach 0,5 Prozent im März. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt derzeit noch keine durchschlagende Wirkung auf die Stimmung der Verbraucher – Ängste vor einem möglichen Jobverlust spielen noch keine maßgebliche Rolle.

So ist auch die Kauflaune im Juni sogar wieder gestiegen: Der Indikator für die Anschaffungsneigung kletterte um 2 auf 14,5 Punkte – und liegt damit knapp 40 Punkte über dem Niveau des Vorjahresmonats. Sonderangebote, "Abwrackprämien" und andere Preisaktionen verlocken viele Verbraucher zum Shopping. "Lieber kaufen, als zu sparen" lautet das offensichtlich derzeit verbreitete Motto. Denn aufgrund des noch immer mangelnden Vertrauens der Verbraucher in die Finanzbranche investieren viele lieber in Konsumgüter, als das Geld zur Bank zu bringen, betonen die GfK-Analysten. (map)