Experiment gescheitert: ARD will Tageswebschau einstellen
Im Juni 2012 startete die ARD ihr ambitioniertes Projekt, um ihre Nachrichtensendung jüngeren Zuschauern nahe zu bringen, die überwiegend im Netz unterwegs sind. Nun soll das werktägliche Magazin eingestellt werden.
Am 4. Juni 2012 ging die "Tageswebschau", laut ARD ein Nachrichtenformat für Leute unter 30, auf Sendung. In kurzen Beiträgen bündelt die Web-Sendung die wichtigsten Ereignisse und Themen des Tages und bereitet sie aus "Sicht oder mit Bezug zur Netz-Gemeinschaft" auf.
Nun wird das vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) monierte Format vermutlich pĂĽnktlich zum ersten Geburtstag wieder eingestampft. Grund dafĂĽr ist jedoch offenbar nicht die Kritik der Privatsender, sondern mangelnde Nutzerzahlen, wie der Online-Medienbranchendienst Meedia berichtet.
Die Entscheidung sei bereits am 15. April auf der ARD-Sitzung in Berlin gefallen. Im vergangenen Jahr hatten die Intendanten dem von Radio Bremen entwickelten Experiment zunächst ein halbes Jahr Gelder bewilligt und dann noch einmal um ein halbes Jahr verlängert. Da sich die Nutzerzahlen aber nicht im geforderten Maß verbessert hatten, war das Ende der Tageswebschau besiegelt.
Allerdings seien die herangezogenen Zahlen nicht sonderlich aussagekräftig gewesen zu sein, denn angeblich wurden unter anderem Smartphone-Zugriffe nicht berücksichtigt. Auch für die ARD-Digitalkanäle, auf denen die Tageswebschau lief, fehlten genaue Zuschauerzahlen. (vza)