Gamescom

Zukunft der Games Convention weiter unklar

Während Leipzigs Messechef Wolfgang Marzin auf einer Podiumsdiskussion jährlich wechselnde Standorte für das Branchentreffen ins Spiel brachte, schloss das der Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware aus.

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  • dpa

Die Zukunft von Europas größter Computerspielmesse, der Games Convention (GC) in Leipzig, ist weiter unklar. Leipzigs Messechef Wolfgang Marzin brachte am Mittwochabend in Berlin jährlich wechselnde Standorte für das Branchentreffen ins Spiel. Leipzig, München und Köln seien als Austragungsorte für die Messe vom kommenden Jahr an denkbar, sagte Marzin bei einer Podiumsdiskussion des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), Olaf Wolters, schloss das aus. Von 2009 an werde sein Verband die neue Messe GAMESCom in Köln unterstützen. "Die Entscheidung ist gefallen und nicht mehr umkehrbar", sagte Wolters.

"Die Games Convention muss erhalten bleiben, sonst machen wir uns auch im Ausland lächerlich", forderte Marzin. Schließlich habe sich die GC in den sieben Jahren ihrer Existenz als Markenname international etabliert. Ausländische Spielehersteller könnten nicht nachvollziehen, wenn die stets wachsende Schau trotz Erfolges eingestellt würde. Das gefährde auch den Messestandort Deutschland.

Auf der GC waren im vergangenen Jahr 503 Aussteller und 185.000 Besucher. Für dieses Jahr seien 200.000 Gäste angepeilt, sagte Marzin. Im vergangenen Jahr gab es die GC erstmals auch in Singapur, wo 70.000 Besucher waren. Die Leipziger Messe besitzt die Rechte an der Games Convention, die in diesem Jahr vom 21. bis 24. August letztmals in Kooperation mit dem BIU in Leipzig stattfindet.

"Ich glaube, dass die GC in Deutschland und Asien gebraucht wird", sagte Marzin und deutete an, dass die Computerspiel-Schau im nächsten Jahr auch ohne Verbandsunterstützung in Leipzig ausgetragen werden könnte. Mit Hinblick auf die mögliche Konkurrenzveranstaltung in Köln sagte Marzin: "Das Schlimmste für alle wäre eine Kopie in Köln." Während der Messechef Verhandlungsbereitschaft zur weiteren Kooperation signalisierte, sagte Wolters: "Bei uns gibt es keinen weiteren Raum für Gespräche."

"Wir stoßen in Leipzig an unsere Wachstumsgrenzen", begründete er die Entscheidung für die neue Messe. Auf der GC seien 2007 nur 13.000 Fachbesucher gewesen. Die Verkehrsanbindung und das begrenzte Angebot an Hotelbetten waren nach Verbandsangaben weitere Negativ-Faktoren. Alle BIU-Mitgliedsunternehmen würden die GAMESCom unterstützen. (dpa) / (anw)