Viele Deutsche würden lieber zuhause arbeiten

Einer Bitkom-Umfrage zufolge möchte jeder Zweite an mehreren Tagen in der Woche von zuhause aus arbeiten, und jeder Sechste zieht sogar grundsätzlich den häuslichen Schreibtisch der Arbeit im Büro vor.

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Von
  • Frank Möcke

Eine große Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich flexiblere Arbeitsbedingungen. Rund zwei Drittel würden lieber regelmäßig zuhause arbeiten, statt ins Büro zu gehen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom hervor.

Danach wollen 50 Prozent der Deutschen an mehreren Tagen in der Woche von zuhause aus arbeiten, und 17 Prozent ziehen sogar grundsätzlich den häuslichen Schreibtisch der Arbeit im Büro vor. Ein Viertel der Befragten hält nichts vom Zuhausearbeiten und geht am liebsten jeden Tag ins Büro.

"Von Telearbeit und flexiblen Arbeitszeitmodellen können Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren", kommentiert Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer die Umfrage in einer Presseerklärung. "Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren und die Arbeitgeber hoch qualifizierte Arbeitnehmer langfristig an das Unternehmen binden." Durch den stärkeren Einsatz von Telearbeit sparten Pendler Zeit und Geld, Arbeitgeber könnten Büroflächen reduzieren. Nach den Ergebnissen der Umfrage hätten aber erst ein Prozent aller Beschäftigten die Möglichkeit, auch zu Hause zu arbeiten.

Besonders jüngere Menschen sind an der Arbeit im Home-Office interessiert. Fast 80 Prozent der 30- bis 39-Jährigen will an mehreren Tagen in der Woche oder ausschließlich zuhause arbeiten. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 61 Prozent und bei den über 60-Jährigen immer noch 50 Prozent. Größere Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt es dagegen nicht. "Die Telearbeit erfordert eine offene Unternehmenskultur, die auf Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter setzt", ergänzt Scheer. "Die Arbeit zuhause verlangt einen hohen Grad an Eigenmotivation und Selbstdisziplin." Zudem verschwimme die Trennlinie zwischen Beruf und Privatem. Scheer wünscht sich, dass Mitarbeiter die Bereitschaft mitbrächten, auch jenseits fester Bürozeiten erreichbar zu sein. (fm)