Mozilla bringt HD-Streaming ORBX in den Browser

Mozilla hat die Streaming-Technik ORBX als JavaScript-Bibliothek umgesetzt. Auf diesem Weg lassen sich nicht nur HD-Videos ohne Plug-ins auf beliebigen Geräten betrachten, sondern auch Anwendungen fernsteuern.

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Von
  • Gerald Himmelein

Vor zwei Jahren ging der Rendering-Spezialist Otoy erstmals mit ORBX an die Öffentlichkeit. Der Streaming-Codec war zusammen mit dem Grafikunternehmen Autodesk entwickelt worden und soll nicht nur für Videoströme taugen, sondern auch für 3D-Objekte und Videos mit höherem Farbraum (bis zu 24 Bit pro Kanal).

Jetzt hat Otoy den Codec zusammen mit Mozilla zur JavaScript-Bibliothek ORBX.js weiterentwickelt. So soll jeder zu HTML5 kompatible Web-Browser grundsätzlich imstande sein, Videos mit bis zu einer Auflösung von 1080p bei 60 Hz wiederzugeben – ganz ohne zusätzliche Plug-ins.

Als Voraussetzung nennen Mozilla und Otoy einen Browser mit schneller JavaScript-Implementierung, der WebGL unterstützt. Mozilla will ORBX.js offenbar gegen den derzeit am meisten verbreiteten Standard H.264 positionieren, ähnlich wie es Google derzeit mit VP8/WebM versucht. Bei der fortgesetzten Nutzung von H.264 befürchtet Mozilla, ab 2016 hohe Lizenzkosten zahlen zu müssen.

ORBX.js bietet zusätzlich die Möglichkeit zur Virtualisierung von Anwendungen. Dank des effizienten Codec sollen sich auf Web-Servern gehostete Desktop-Anwendungen flüssig auf Smartphones und Tablets bedienen lassen. Die Ergebnisse der Benutzereingaben werden direkt in den Browser zurückgestreamt.

Über ORBX.js soll sich auch qualitativ hochwertiges Video-Streaming umsetzen lassen – ganz ohne proprietäre Plug-ins wie Adobe Flash oder Microsoft Silverlight. Zum Schutz von Bezahlinhalten will ORBX.js auf Wasserzeichen setzen, statt die Nutzung über DRM-Techniken einzuschränken. (ghi)