US-Senat beschließt Besteuerung von Online-Händlern

Der US-Senat hat am Montag ein Gesetz verabschiedet, mit dem Online-Läden künftig generell gezwungen werden könnten, Mehrwertsteuer auf ihre Preise aufzuschlagen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Ein milliardenschweres Steuerschlupfloch von Internetnutzern in den USA steht möglicherweise vor dem Aus. Der US-Senat hat am Montag ein Gesetz verabschiedet, mit dem Online-Läden künftig generell gezwungen werden könnten, Mehrwertsteuer auf ihre Preise aufzuschlagen. Bislang dürfen viele Internet-Händler darauf verzichten, diese "sales tax" abzuführen, wenn sie ihre Waren an Kunden in einem US-Staat verschicken, in dem sie keine physische Präsenz haben. Käufer können so teilweise mehr als 7 Prozent sparen.

Der Grund für die Lücke ist, dass in den USA die Mehrwertsteuer anders als in Deutschland jeweils von den Einzelstaaten erhoben wird. Das dürfen die meisten lokalen Behörden bisher aber nur bei Händlern, die auch wirklich einen Standort in ihrem Staat betreiben. Das erlaubte vor allem kleinen Online-Geschäften, ihre Waren für die Kunden in anderen Staaten mit einem Preisvorteil anzubieten, den etwa große Ketten mit Filialen und Lagern überall im Land nicht gewähren konnten.

Aber auch große Internet-Geschäfte wie Amazon profitierten davon, im Preisvergleich öfter besser dazustehen als Einzelhandelsriesen wie Target oder Wal-Mart. Das im Senat verabschiedete Gesetz muss noch vom Repräsentantenhaus angenommen werden. Es ist unklar, ob es dort eine Mehrheit dafür gibt.

Siehe dazu auch:

(anw)